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In Bremerhaven wird die Vision eines CO2-neutralen Hafens konkreter. Seit Anfang des Jahres läuft dafür das Forschungsprojekt »Sharc«, an dem mehrere Unternehmen beteiligt sind.

Unter der Koordination von bremenports arbeiten Siemens, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI), die TU Berlin und [ds_preview]das Institut für Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen an einem »Smarten Hafen-Applikationskonzept zur Integration erneuerbarer Energien«.

Die neue Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling, misst dem Projekt eine besondere Bedeutung zu: Die Koalition habe sich das Ziel gesetzt, das Thema nachhaltiger Hafen mit großen Schritten voranzutreiben. »Sharc« könne einen wesentlichen Beitrag leisten, in absehbarer Zeit die Klimaneutralität des Hafens zu erreichen.

Das Forschungsprojekt setzt sich unter anderem mit folgenden Fragestellungen auseinander:
Welche Beiträge kann ein Hafen zur angestrebten Energiewende im Verkehr leisten? Wie lassen sich Energieverbräuche senken und erneuerbare Energiequellen einbinden? Welche Energiespeicher sind erforderlich, um komplett auf regenerative Energien umzustellen?

Energieverbräuche werden untersucht

Um diese Fragen zu beantworten, wird derzeit im Überseehafen Bremerhaven eine umfangreiche Untersuchung der Energieverbräuche erarbeitet. Dabei wird die öffentliche Infrastruktur betrachtet, für die bremenports verantwortlich zeichnet. Für eine erfolgreiche Untersuchung sei wesentlich, »dass auch die Terminalbetreiber bei der Untersuchung mit im Boot sitzen«, so die Hafengesellschaft.

»Klimaneutralität ist für alle europäischen Häfen eine zentrale Aufgabe. Uns ist es ein Anliegen im Rahmen unserer greenports-Strategie bei diesem Thema auch künftig eine Spitzenposition in Europa einzunehmen«, sagt bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. Es sei erfreulich, dass dieses Engagement die am Hafengeschehen Beteiligten eine.

Das BLG-Autoterminal, Eurogate-Containerterminal, Eurogate Technical Services und das große Kühllagerhaus von BLG-Klosterboer stellen Daten zur Verfügung. Die Aufzählung deutet an, wie umfassend eine qualifizierte Analyse ausfallen muss. Dabei geht es unter anderem um Energieoptimierung im Bereich der Hafeneisenbahn, um die Energieversorgung der Gebäude, um die Beleuchtung des Hafens, die Antriebssysteme von Kranen und Van-Carriern aber auch um die Möglichkeit, Elektroversorgung bei der Abfertigung der Schiffe im Hafen zu nutzen.

»Mittels zu simulierender Zukunftsszenarien ist ein Investitionskonzept für das Zusammenwirken verschiedener Akteure im Hafenquartier abzuleiten, welches dieses für die beabsichtigte nachhaltige energietechnische und logistische Entwicklung vorbereitet«, so die Zielsetzung des Projekts.

Regenerative Energien schrittweise verstärken

Auf Basis der gesammelten Daten sollen verschiedene Szenarien entwickelt werden, wie die Versorgung des Hafens schrittweise auf regenerative Energien umgestellt werden kann. Innerhalb des Projektes sollen bis zum Herbst des kommenden Jahres auch konkrete Investitionsplanungen und Businessmodelle erstellt werden. Untersucht wird auch welche Investitionen in regenerative Energiequellen erforderlich sind, um das Ziel einer CO2-neutralen Hafeninfrastruktur zu erreichen.

Der Abschluss des Projekts ist Ende 2020 geplant. Danach soll über konkrete Investitionen entschieden werden, mit denen das Ziel eines Co2-neutralen Hafens erreicht werden kann. Hierzu könnten weitere Förderanträge gestellt werden, so bremenports.