Print Friendly, PDF & Email

Der zunehmende Plastikmüll in den weltweiten Ozean ist mittlerweile allgegenwärtig. Wie zwei Mikrobiologen vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) nun herausgefunden haben, sind Bakterien nicht in der Lage, das in die Meeresumwelt geratenen Plastik zu zersetzen.

Die beiden Wissenschaftler haben sich bei ihrem F[ds_preview]orschungsprojekt auf Biofilme auf Mikroplastik konzentriert. Darüber hinaus haben sie die Ergebnisse aus mehreren hundert Studien zu diesem Thema zusammengefasst und neu ausgewertet.

Sie kommen zu dem Schluss, dass »die Wechselwirkungen zwischen Bakterien und Mikroplastik-Partikeln in marinen Lebensräumen äußerst begrenzt sind.« Bakterien besiedelten zwar diese Partikel, sie bauten sie aber nicht ab, da der Energieaufwand für sie viel zu hoch wäre. Mikroplastik sei so schwer abbaubar für Bakterien, dass sie unter marinen Bedingungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft keinen Plastik-Abbaumechanismus entwickeln würden.

»Somit sind wir mit der Herausforderung, das Mikroplastik loszuwerden, weiterhin auf uns alleine gestellt. Da wir es aber nicht aus unseren Meeren entfernen können, wird es sich auch in Zukunft dort immer mehr anreichern«, so die beiden Wissenschaftler.

Aus diesem Grund fordern sie proaktive und konsequente Maßnahmen zum Schutz der Meere vor Plastikvermüllung, wie zum Beispiel eine signifikante und zeitnahe Reduzierung von Wohlstandsplastik (von der Plastiktüte bis zum Plastikspielzeug) sowie Recyling-Systeme, die ihr Potenzial vollständig ausschöpfen und weltweit kostengünstig eingesetzt werden können.