Die »Liverpool Seaways« (Foto: DFDS)
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Die dänische RoRo-Reederei DFDS will bekanntlich weiter wachsen. Die Marktlage zwingt das Unternehmen allerdings nun zu einem Schiffsverkauf.

Grund für die Transaktion ist das Bestreben, die Flotte besser auslasten[ds_preview] zu können, teilte DFDS jetzt in einem knappen Statement mit.

Darin heißt es, dass die 1997 gebaute RoPax-Fähre »Liverpool Seaways« verkauft wird. Allerdings soll das Schiff erst im April 2020 den Eigner wechseln, fortan wird es in der Flotte der Reederei La Meridionale fahren. Sie betreibt derzeit drei Fähren zwischen Marseille, Ajaccio, Bastia, Propriano und Porto Torres.

Aktuell fährt die »Liverpool Seaways« im Ostsee-Verkehr für DFDS. Die Dänen erwarten eine Erlös von 200 Mio. DKK bei einem Buchgewinn von rund 100 Mio. DKK. Angesichts des relativ späten Verkaufsdatums werde die Transaktion keinen Einfluss auf den Ausblick für 2019 haben.

Die »Liverpool Seaways« war 1997 bei Cantiere Navale Visentini in Italien als »Legan Viking« gebaut worden, seit 2010 fährt sie unter ihrem aktuellen Namen. Das mit 21.856 GT vermessene Schiff ist 186 m lang, 51 m breit und hat einen Tiefgang von 5,55 m. Auf vier Decks und 2.460 Spurmetern haben 340 Passagiere und 200 Autos Platz.

DFDS setzt damit den Flotten-Umbau fort. Erst im Mai war bekannt geworden, dass die Reederei zwei Frachtfähren der niederländischen Reederei Wagenborg kauft. Zudem läuft derzeit ein Neubauprogramm mit sechs Schiffen, die über jeweils 6.700 Spurmeter verfügen.

Weniger Gewinn

Kurz vor der Bekanntgabe der Expansion hatte DFDS zudem die Bilanz für das erste Quartal veröffentlicht. Demnach konnten Umsatz und EBITDA gesteigert werden: um 11% auf 3,9 Mrd. DKK (530 Mio. €) beziehungsweise um 13% auf 677 Mio. DKK (91 Mio. €). Begründet wird das Wachstum vor allem mit den neuen Aktivitäten im Mittelmeer, einem guten Nordsee-Geschäft sowie dem erwarteten »Brexit«, der zu einem Aufbau der Lagerbestände in Großbritannien führe.

Im Ostsee-Geschäft gab es allerdings Rückgänge, für die vor allem länger als erwartete Dockungen und nicht weiter definierte Einmaleffekte verantwortlich gemacht werden. Unter dem Strich musste das Management um den neuen CEO Torben Carlsen einen deutlichen Rückgang des Vorsteuergewinns um 22,3% auf 159 Mio. DKK (21,3 Mio. €) verbuchen.