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Die französische Linienreederei CMA CGM – Nr. 4 im Weltmarkt – will offenbar weitere Teile ihres Terminalgeschäfts loswerden, um seinen knapp 20 Mrd. $ schweren Schuldenberg abzubauen.

Für die 100%-ige Tochter CMA Terminals (CMAT) wird derzeit ein Käufer gesucht. Als einer der größten Interessenten gilt[ds_preview] China Merchants, heißt es im aktuellen Marktbericht vom Branchendienst Alphaliner. Demnach wurde Lars Kastrup, Ex-CEO der Tochterreederei APL, mit dem Verkauf beauftragt.

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Rodolphe Saadé, CEO und Chairman von CMA CGM (Foto: CMA CGM(

CMAT hält Beteiligungen an 32 Terminals weltweit und wickelte 2018 ein Volumen von über 8,50 Mio. TEU ab. Der geplante Verkauf folgt früheren Maßnahmen zur Kapitalgewinnung bei CMA CGM, etwa dem Verkauf von 49% der Anteile an Terminal Link. China Merchants hatte 2013 für 528 Mio. $ den Zuschlag erhalten. Terminal Link betreibt derzeit 13 Terminals und schlug 2018 2,8 Mio. TEU um. Ende 2017 veräußerten die Franzosen außerdem eine 90%ige Beteiligung an einem Terminal in Los Angeles, die durch die Übernahme von APL ins Portfolio gerutscht war: Das ehemalige »Global Gateway South« ging für 875 Mio. $ an EQT.

Bei Alphaliner wird der Schritt mit der Notwendigkeit begründet, Schulden abzubauen. Auch das schleppende Geschäft der jüngst übernommenen Logistiktochter CEVA soll die Verantwortlichen in ihren Plänen bestärkt haben. CMA CGM machte auf Anfrage bislang keine Angaben zur Zukunft seines Terminalgeschäfts. In wenigen Tagen soll die nächste Quartalsbilanz vorgelegt werden. Im März hatte etwa CEO Saadé der Gruppe ein Sparprogramm verordnet, 1,2 Mrd. $ sollen allein in diesem Jahr eingespart werden, hieß es seinerzeit.

Welche Standorte von den Verkaufsplänen betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Je nach Lage dürften Verkaufsverhandlungen sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den wichtigsten Standorten von CMAT zählen Beteiligungen am Lion-Terminal in Singapur, am Rotterdam Gateway in Europas größtem Seehafen oder das Kingston Freeport Terminal.

China Merchants wird ein großes Interesse an den Geschäften nachgesagt, weil es dem  chinesischen Betreiber ermöglichen würde, seine globale Präsenz weiter auszubauen. Die Gruppe hat bereits Geschäftsbeziehungen mit CMA CGM, da die China Merchants Bank neben ihrer Beteiligung an Terminal Link 2016 einen Sale-Leaseback-Deal über 648 Mio. $ für acht Schiffe zwischen 9.300 und 10.800 TEU finanziert hat.