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Die chinesische Reedereigruppe Cosco hat das 17. und damit letzte Schiff einer Neubauserie im Segment »Megamax« übernommen und damit ihren Rang 3 im weltweiten Markt gefestigt.

Aktuell umfasst[ds_preview] die Flotte der Containerlinienreederei 482 eigene und gecharterte Schiffe mit zusammen 2,97 Mio. TEU, wie aus einer Aufstellung vom Branchendienst Alphaliner hervorgeht. Damit hält Cosco 12,7 % Markanteile und liegt – seit der Fusion mit CSCL – vor der französischen Reederei CMA CGM, die 11,6 % hält. Hapag-Lloyd folgt weiter auf Rang 5 mit 7,2%.

Vor wenigen Tagen hat Cosco nun die »Cosco Shipping Planet« von ihrer Bauwerft übernommen, ein 21.237 TEU fassendes Schiff der Megamax-Klasse. Es ist das letzte Kapitel eines umfassenden Neubauprogramms, das bereits vor der Fusion von Cosco und CSCL initiiert worden war. Im September 2015 hatte Cosco elf Schiffe dieser Größe bestellt, im Herbst desselben Jahres folgte CSCL mit einem Auftrag für sechs Einheiten. Ursprünglich war die Ablieferung bereits für 2017 und 2018 vorgesehen, angesichts der Tonnage-Überkapazitäten verzögerten die Chinesen allerdings.

Die Cosco-Schiffe wurden bei den Werften NACKS in Nantong und DACKS in Dalian, Shanghai Waigaoqiao und Dalian Shipyard gefertigt, die CSCL-Einheiten entstanden bei Shanghai Waigaoqiao. »Cosco Shipping Planet« gehört dem Vernehmen nach zum Typ Megamax-23, hat also bei einer Länge von 399,9 m und einer Breite von 58,6 m 23 Reihen.

Damit hat sie eine Reihe weniger als die »MSC Gülsün«, die bei ihrer Jungfernfahrt in Europa für einiges Aufsehen gesorgt hatte. Vor allem in Hamburg entspann sich eine Debatte um eine potenzielle Größenbeschränkung für Schiffe in Europa. Die von Wirtschaft und Politik gestellte Forderung hat bislang aber – zumindest offiziell – keine große Unterstützung gefunden. Aus Niedersachsen hieß es sogar, genau für solche Schiffe sei der Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven doch gebaut worden.

Mittlerweile haben einige große Carrier die Grenze von 20.000 TEU überschritten. Für MSC und CMA CGM laufen etwa noch Neubauprogramme. Bei Hapag-Lloyd laufen nach Informationen der HANSA bereits Gespräche mit Werften zum Bau von Schiffen mit 23.000 TEU.

Laut Alphaliner fährt der jüngste Neubau von Cosco mittlerweile im Dienst der Ocean Alliance zwischen Fernost und Mittelost. Das Orderbuch der Chinesen ist damit zunächst geleert. Zuletzt hatten sich Verantwortliche dazu veranlasst gesehen, Marktgerüchten über eine Order für 25.000-TEU-Schiffe entgegenzutreten. Das sei derzeit nicht geplant, hieß es offiziell.