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Die Gesamtkapazität der weltweit fahrenden Flotte von Containerschiffen hat die Marke von 23 Mio. TEU überschritten – 1 Mio. TEU mehr als noch im Juli 2018.[ds_preview]

Für einen kräftigen Schub beim Kapazitätsausbau sorgen vor allem die Megamax-Frachter, die von den Linienreedereien zuletzt in Dienst gestellt wurden. Dazu zählen die ULCV von MSC wie die gestern in Bremerhaven getaufte »MSC Samar« oder auch ihre Schwesterschiffe. Weiterer Zuwachs ist bereits in Sicht, nachdem Evergreen erst kürzlich die Bestellung von insgesamt zehn Großschiffen (23.000 TEU) besiegelt hat. Auch Hapag-Lloyd und ONE suchen derzeit nach Werften, um ähnlich große Schiffe zu ordern.

Das Wachstum in der globalen Flotte liegt laut dem Branchendienst Alphaliner konstant bei 4%, in diesem Jahr kamen bereits 826.000 TEU neu dazu. Die Verschrottung verharrt dagegen auf einem niedrigen Niveau – seit Januar wurden Schiffe mit einer Kapazität von 165.000 TEU abgewrackt. Ein derzeit positives Charterniveau mit einem Plus von 30% gegenüber dem Vorjahreszeitraum biete nur wenig Anreize für Schiffseigner, Tonnage aus dem Markt zu nehmen, heißt es bei Alphaliner. In den Größenklassen über 5.000 TEU hätten sich die Raten gegenüber dem Vorjahr sogar mehr als verdoppelt.

Die niedrige Verschrottungsrate dürfte auch im weiteren Jahresverlauf anhalten, die Experten haben ihre Prognose von 350.000 TEU auf weniger als 250.000 TEU abgesenkt. Ein Teil der seit Juni bestehenden größeren Nachfrage nach Schiffsraum sei auf die Umrüstung zahlreicher Schiffe mit Scrubbern (Abgaswaschanlagen) zurückzuführen. Derzeit lägen 44 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 465.000 TEU im Dock.

Der Auftragseingang für Scrubber hat sich nach Angaben von Clarksons Research seit Anfang 2018 auf rund 4.000 Anlagen mehr als verzehnfacht. Bis Anfang 2020 dürften bis zu 11% der weltweiten Flotte entsprechend ausgerüstet sein, bis Ende 2020 werden es 15% sein. Für Containerschiffe rechnen die Analysten mit einem Anteil von 10% bis 15%.