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Eine internationale maritime Klimaschutz-Koalition will eine emissionsfreie Schifffahrt bis 2030. Maßgebliche deutsche Akteure sind bislang nicht dabei.

Zu den 60 Partnern[ds_preview] des vom Global Maritime Forum, dem World Economic Forum und der Organisation Friends of Ocean Action initiierten Kampagne gehören hochrangige maritime Unternehme – darunter Motorenbauer, Reedereien, Verlader, Häfen und Klassifikationen – sowie weitere Verbände und Organisationen.

Die »Getting to Zero Coalition« hat bereits eine Reihe von ersten Schritten geplant, wie heute bekannt gegeben wurde. Sie wird einen Zeitplan für die Branche erstellen, in dem die Technologien, Investitionen und Maßnahmen festgelegt werden, die bis 2030 erforderlich sind, um wirtschaftlich tragfähige emissionsfreie Schiffe in Betrieb nehmen zu können. Vorgesehen sind unter anderem Teilnahmen am UN-Klimagipfel 2019, an der COP25 in Chile im Dezember 2019 und an den Jahrestreffen 2019 und 2020 des Weltwirtschaftsforums. Bis Januar 2021 ist unter anderem eine gemeinsame »Wissensdatenbank« geplant. Man will das Bewusstsein in der Industrie schärfen, das Engagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie von Regierungen und internationalen Organisationen und die Zusammenarbeit ausbauen und weitere Partner gewinnen.

Die 2018 initiierten IMO-Vorgaben, die Treibhausgasemissionen der Seeschifffahrt bis 2050 mindestens zu halbieren, werden als Ausgangspunkt bezeichnet. »Um dies zu erreichen, ist nicht nur eine erhebliche Verbesserung der Energieeffizienz von Schiffen und Motoren, sondern auch eine Umstellung auf kohlenstofffreie Energiequellen erforderlich«, heißt es jetzt.

»Um das Ziel für 2050 zu erreichen, bedarf es sofortiger Maßnahmen. Schiffe können 20 Jahre oder länger betrieben werden, was bedeutet, dass die Schiffe, die um 2030 in die Weltflotte aufgenommen werden, 2050 noch einsatzbereit sind. Auch die Infrastruktur für Bunkerlieferketten können eine lange Lebensdauer von bis zu 50 Jahren haben«, so die Koalition. Die Umstellung könne ein langwieriger Prozess sein, weshalb es nötig sei, jetzt aktiv zu werden.

Die Koalition ist der Ansicht, dass eine wirtschaftlich tragfähige und skalierbare Realisierung von hochseetauglichen emissionsfreien Schiffen bis zum Jahr 2030 ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erreichung der Ziele der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) und einer vollständigen Dekarbonisierung der Schifffahrt ist.

Zu den Unterzeichnern gehören Branchengrößen wie Maersk, Cargill, Shell, MAN sowie die Häfen Rotterdam und Antwerpen wie auch einige internationale Banken und Versicherer. Bislang sind aber weder Hapag-Lloyd noch die deutschen Banken oder die deutsche Seehäfen mit dabei.

Eine vollständige Auflistung der Partner können Sie hier nachlesen.