Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions und Vorsitzender VDMA Motoren und Systeme
Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions und Vorsitzender VDMA Motoren und Systeme (Foto: VDMA)
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Die Power-to-X Technologie ist nach Ansicht der deutschen Zulieferer bereit für den Schritt aus dem Labor in die Realität. Die mit dieser Technologie hergestellten synthetischen Kraftstoffe seien ein notwendiger Baustein für die umfassende Defossilisierung der Schifffahrt.

Der Anlagenbau muss nun[ds_preview] vorangetrieben werden, heißt es jetzt seitens des Zulieferverbands VDMA. »Es ist an der Zeit, mit der Power-to-X Technologie den Schritt aus den Laboren in die Realität zu machen und den dafür nötigen Anlagenbau im industriellen Maßstab voranzutreiben. Die so produzierten CO2-neutralen Kraftstoffe werden dringend für eine umfassende Maritime Energiewende benötigt«, sagte Uwe Lauber, CEO MAN Energy Solutions und Vorsitzender der VDMA Arbeitsgemeinschaft Power-to-X for Applications im Gespräch mit Norbert Brackmann, dem Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft.

Über Power-to-X

Power-to-X ermöglicht es, unter der Verwendung von regenerativ erzeugtem Strom, CO2-neutrale synthetische Kraftstoffe herzustellen. Zahlreiche Faktoren sorgen dafür, dass eine direkte Elektrifizierung, wie sie für den Straßenverkehr diskutiert wird, im Bereich der Schifffahrt nur eingeschränkt möglich ist. Daher kann in der Schifffahrt die Verwendung von »eFuels« einen entscheidenden Schritt für den Klimaschutz bedeuten. »eFuels« können in Marinemotoren eingesetzt werden und damit fossile Kraftstoffe ersetzen.

Die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens verlangt die weltweite Einführung neuer Technologien zur Energieumwandlung, Steigerung der Energieeffizienz sowie zur Energiespeicherung. Hierin liegt nach Ansicht des Verbands die große Chance für den Maschinen- und Anlagenbau, »sich als Vorreiter und Leitanbieter für Power-to-X zu positionieren und so langfristig Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland und Europa zu generieren«. Die Power-to-X Technologien, mit denen grüner Strom in Gas oder Flüssigkraftstoffe umgewandelt wird, seien vorhanden und bereit für den Anlagenbau im industriellen Maßstab.

»Wenn der deutsche Maschinen- und Anlagenbau international für die Power-to-X Lösung werben will, muss er mit heimischen Anlagen den Erfolg der Technologie nachweisen können«, so Lauber weiter. Doch erfolgreich werde die Technologie nur dann sein, wenn sowohl die Anlagen rentabel betrieben werden als auch die »eFuels« zu Preisen angeboten werden können, die dem Wettbewerb mit den fossilen Kraftstoffen standhalten. Derzeit fehlt seiner Ansicht nach allerdings der rechtliche Rahmen, um den Markthochlauf der Technologie zu ermöglichen. »Da die Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen zu lange auf sich warten lassen, ist ein Markteinführungsprogramm für die Power-to-X Technologie dringend erforderlich«, sagt Lauber.

Power-to-X als Wirtschaftsfaktor

Brackmann sagte: »Die Produktion und Nutzung CO2-neutraler Kraftstoffe ist für die Schifffahrt letztlich der einzige Weg zur Dekarbonisierung dieses Sektors. PtX auf Basis erneuerbarer Energien als wichtige Technologie kann dabei Hand in Hand mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie gehen. Diese ist schon heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Norddeutsche Region. Power-to-X erweitert die maritime Wertschöpfungskette und macht den Strom aus erneuerbarer Energie für die Schifffahrt nutzbar.« Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstütze diese Technologien.