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Fünf Marktpartner nehmen an einem Test der Stadt Rotterdam und des Hafenbetriebs in Bezug auf mobilen Landstrom für die Seeschifffahrt teil. Der Test erfolgt an der Parkkade im Zentrum der niederländischen Großstadt.

Beteiligt sind neben der Stadt und dem Hafen die Unternehmen Engie Ventures & Integrated Solutions, PON Power[ds_preview] & Schwestergesellschaften, Aggreko Benelux, Mobiele Stroom sowie JP Energy Systems.

Die Abnahme von Landstrom ist an den mehr als 500 Rotterdamer Liegeplätzen für die Binnenschifffahrt bereits seit Jahren obligatorisch. Für Seeschiffe wurde diese Art der Energieübermittlung im größten europäischen Seehafen hingegen noch nicht getestet.

»Zum ersten Mal in ganz Europa findet ein Test dieser Größenordnung mit mobilem Landstrom statt. Das Pilotprojekt ist im Einklang mit den Bestrebungen, in Zukunft abgesehen von allen Binnenschiffen auch alle Seeschiffe im Hafen mit mobilem Landstrom zu versorgen«, erläutert Arno Bonte, Beigeordneter der Stadt Rotterdam für Nachhaltigkeit, Luftqualität und Energiewende.

»Dieser Landstrom-Test für die Seefahrt passt zu den Ambitionen des Hafenbetriebs Rotterdam, eine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende zu übernehmen. Dies ist eines der vielen Projekte, an denen wir zur Verbesserung der Luftqualität vor Ort sowie zur Bekämpfung des globalen Klimawandels arbeiten«, sagt Ronald Paul, COO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Test beginnt im Herbst

Es werden vor allem die technische und wirtschaftliche Machbarkeit, die Nutzerfreundlichkeit und die positiven Auswirkungen auf die Umwelt beurteilt. Die fünf Teilnehmer an dem Test nehmen dabei verschiedene Konzepte unter die Lupe.

  • Engie Ventures & Integrated Solutions B.V.: Hybrid-System mit einer Big Battery Box, integriert in einen mit Biokraftstoff (HVO) betriebenen Motor-Generator.
  • PON Power & Schwestergesellschaften: Hybrid-Container mit einer Batterie, in Kombination mit einem mit blauem Diesel (HVO) betriebenen Generator in einem 10-Fuß-Container.
  • Aggreko Benelux: LNG-betriebener Gasmotor in einem 20-Fuß-Container.
  • Mobiele Stroom: Bio-LNG-betriebene Turbine in einem 20-Fuß-Container.
  • JP Energy Systems: Mit Wasserstoff betriebenes Brennstoffzellenaggregat, in Kombination mit einer kleinen Batterie.

Der Test beginnt im Laufe dieses Herbstes und wird bis zum Frühjahr 2020 dauern. Jedes System wird zwei bis vier Wochen lang an einem Standort in der Mitte der Parkkade aufgestellt und dabei die an einem Liegeplatz anlegenden Seeschiffe mit Landstrom versorgen. Während der Tests werden Messungen vorgenommen, um den Rückgang der Lärm- und Emissionswerte dieser Systeme zu ermitteln. Dies erfolgt immer im Hinblick auf dasselbe Schiff, das mit seinen eigenen Generatoren Strom erzeugt.

Parkkade ist Liegeplatz für Küstenschiffe

Der Test erfolgt an den öffentlichen Liegeplätzen für die Seefahrt an der Parkkade im Zentrum von Rotterdam. Dort legen viele Küstenschiffe von Reedereien wie Wilson, Vertom und Wijnne & Barends an. Im Prinzip könne jedes Seeschiff, das dort anlegt, den mobilen Landstrom nutzen. Es seien jedoch noch lange nicht alle Seeschiffe mit einem Anschlussstecker ausgerüstet, so der Hafenbetrieb.

Der mobile Landstrom-Test ist in Phasen eingeteilt. Nach dem erfolgreichen Abschluss von Phase A ist geplant, daran anschließend mit der nächsten Phase (Phase B) zu starten. Diese richtet sich dann vor allem auf den Landstrom für größere Seeschiffe.