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Der Makler Heinrich Elbracht warnt Kunden vor weiteren Prämienanhebungen angesichts vermehrter Großschäden.

Reedereien müssen sich darauf einstellen, dass der Aufwärtstrend bei den Versicherungsprämien für ihre Schiffe anhält. Darauf weist der Seeversicherungsmakler Heinrich Elbracht in einem Rundschreiben an seine Kunden hin. D[ds_preview]ie Entwicklung der vergangen zwölf Monate gleiche einem »Erdbeben« mit Prämienerhöhungen für Seekaskodeckungen von 50 bis 100% oder sogar darüber hinaus.

»Nach einem Jahrzehnt der soft Markets mit Überkapazitäten und hohen Verlusten auf Seiten der Transportversicherer hat sich die Lage ins andere Extrem umgekehrt«, schreibt der Assekuranzmakler aus Emden. Mittlerweile hätten sich über 20 Versicherer nach jahrelangen Verlusten komplett aus dem Seekaskogeschäft verabschiedet, »und weitere zeichnen nur noch sehr restriktiv«, wie es heißt. Auch im asiatischen Markt, der über Jahre sehr preiswert Risikokapazität zur Verfügung gestellt habe, habe der Wind gedreht.

Exemplarisch für die Marktverhältnisse sei ein Beispiel aus der jüngsten Vertragsprolongation. Selbst mit einer Prämienerhöhung von 75% habe der Vermittler einen wichtigen asiatischen Versicherer nicht zur Fortsetzung einer Deckung bewegen können.

Die deutschen und skandinavischen Versicherer, die traditionell hohe, »eher marktgerechte« Prämien verlangen, bauten ihre Kapazitäten dafür teilweise aus. Diese seien sich aber ihrer guten Marktposition bewusst und forderten bei mittelmäßig bis schlecht laufenden Flotten deutliche Erhöhungen. Aufgrund der verstärkten Schadensentwicklung in diesem Jahr – u.a. mit vielen großen Brandschäden in der Containerschifffahrt – dürfte sich die Durchhärtung des Seekaskomarktes fortsetzen. Es zeichne sich ab, dass sogar schadensfreie Flotten erhebliche Prämienanhebungen schlucken müssten, so der Emder Versicherungsmakler. (mph)