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Die Fährreederei DFDS bastelt weiter an ihrer Profitabilität. Nun wird im Mittelmeer ein Schritt zurück gemacht und das Liniennetz wieder verkleinert.

Erst im Jahresverlauf hatte die Reederei[ds_preview] ihr südliches Streckennetz erweitert, um zusätzliche Mengen aufzunehmen. Das lag unter anderem daran, dass seit Anfang 2019 die Volumen zwischen Istanbul und Triest um rund 30% zulegten. Das machte den Einsatz zusätzlicher Fähren erforderlich. Auch wurde ein zusätzlicher Anlaufhafen in Yalova im südlichen Teil Istanbuls in das Netz aufgenommen.

Im Juli 2019 wurde schließlich zur bestehenden Strecke zwischen Istanbul und Toulon eine neue Strecke zwischen Istanbul und Sète in Südfrankreich eröffnet.

Nun gibt es offenbar eine neue Situation. Wie DFDS mitteilte, wolle man das Streckennetz »weiter an den Kundenanforderungen ausrichten«, daher wurden inzwischen mehrere Änderungen vorgenommen.

Die beiden Routen zwischen Istanbul und Südfrankreich, die Toulon bzw. Sète verbinden, sind nun zu einer Route zusammengefasst, und zwar von Istanbul (Yalova) nach Sète. Der Hafen biete intermodale Dienstleistungen, liegt in der Nähe der spanischen Grenze und biete Möglichkeiten für Kühltransporte, heißt es seitens DFDS.

Die Reederei werde nun drei wöchentliche Anläufe von und nach Sète durchführen, wo die An- und Abfahrten mit den Fahrplänen der Bahn abgestimmt werden. »Die Einstellung der Abfahrten nach Toulon wird leider die Beschäftigung in diesem Hafen verringern«, heißt es.

In Istanbul wurde die Routenstruktur »vereinfacht, um die betriebliche Komplexität zu reduzieren.« Alle Abfahrten nach Frankreich von Istanbul, die bisher von zwei Häfen aus starteten, werden nun nur noch von Yalova aus erfolgen. Darüber hinaus werden zwei wöchentliche Abfahrten nach Triest von Yalova aus erfolgen. Alle anderen Abfahrten zwischen Istanbul und Triest werden von den Hafenterminals Pendik und Ambarli aus durchgeführt.

DFDS legt derzeit großen Wert auf die Flottenauslastung, was nicht zuletzt in einigen An- und Verkäufen von Schiffen mündet. Zuletzt war bekannt geworden, das die 1997 gebaute RoPax-Fähre »Liverpool Seaways« verkauft wird. Erst im Mai war bekannt geworden, dass die Reederei zwei Frachtfähren der niederländischen Reederei Wagenborg kauft. Zudem läuft derzeit ein Neubauprogramm mit sechs Schiffen, die über jeweils 6.700 Spurmeter verfügen.

Weniger Gewinn

Kurz vor der Bekanntgabe der Expansion hatte DFDS zudem die Bilanz für das erste Quartal veröffentlicht. Demnach konnten Umsatz und EBITDA gesteigert werden: um 11% auf 3,9 Mrd. DKK (530 Mio. €) beziehungsweise um 13% auf 677 Mio. DKK (91 Mio. €). Begründet wird das Wachstum vor allem mit den neuen Aktivitäten im Mittelmeer, einem guten Nordsee-Geschäft sowie dem erwarteten »Brexit«, der zu einem Aufbau der Lagerbestände in Großbritannien führe. Im Ostsee-Geschäft gab es allerdings Rückgänge, für die vor allem länger als erwartete Dockungen und nicht weiter definierte Einmaleffekte verantwortlich gemacht werden. Unter dem Strich musste das Management um den neuen CEO Torben Carlsen einen deutlichen Rückgang des Vorsteuergewinns um 22,3% auf 159 Mio. DKK (21,3 Mio. €) verbuchen.