Chad Call, Zeamarine
Chad Call (Foto: Zeamarine)
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Das Personalkarussel bei der Zeaborn-Gruppe dreht sich weiter: Chad Call übernimmt die Nachfolge von Michael Dumas als Chief Financial Officer bei Zeamarine.[ds_preview]

Für die Position bringe Call umfangreiche Erfahrungen mit, teilte das Unternehmen mit. Er verfüge über fast ein Jahrzehnt Erfahrung im Finanzmanagement in der maritimen Industrie, zuletzt als Vice President of Finance bei Zeamarine. Chad Call wird für alle finanziellen, rechtlichen und administrativen Aufgaben verantwortlich sein. Vor seiner Tätigkeit bei Intermarine/Zeamarine arbeitete er  in Führungspositionen bei Ernst & Young.

Sein Vorgänger Michael Dumas ist nach mehr als 20 Jahren als CFO der Reederei von der Position des Finanzvorstands zurückgetreten. Er bleibe aber Vorstandsmitglied und Aktionär der Muttergesellschaften von US Ocean and Maritime Holdings. »Wir danken Michael Dumas herzlich für seine hervorragenden Leistungen und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute«, sagte Jan-Hendrik Többe, Geschäftsführer von Zeamarine und der Muttergesellschaft Zeaborn.

Geschichte von Zeaborn

April 2013 – Die Reederei wird gegründet. Dahinter steht der Bremer Bauunternehmer Kurt Zech mit 90% der Anteile

April 2014 – In China werden Bauaufträge für bis zu 10 MPP-Schiffe gezeichnet. Der Plan wird später wieder aufgegeben. Als Ziel wird eine Flotte von knapp 100 Schiffen ausgegeben – 30 in eigenem Besitz, 30 in Charter und 30 im Spotmarkt

Juli 2015 – Beteiligung (50%) an der Befrachtungsgesellschaft EMS ConBulk (Leer)

Mai 2016 – Mehrheitliche Übernahme der Ahrensburger HC-Gruppe mit 14 MPP-Schiffen. Dazu kommt eine Kooperation mit Carisbrooke Shipping, weitere 16 MPP-Schiffe wechseln ins Zeaborn-Management

März 2017 – die Rickmers Linie wird übernommen. Es entsteht eine kombinierte Flotte von rund 50 MPP-Frachtern von 7.500 bis 30.000 dwt

September 2017 – ein Konsortium um die Bremer Zeaborn-Gruppe und Bertram Rickmers als Minderheitsgesellschafter übernimmt die Shipmanagement-Sparte (Maritime Services) von der insolventen Rickmers Holding

Januar 2018 – Übernahme der  E.R. Schiffahrt von Erck Rickmers

Mai 2018 – Gründung eines Joint Ventures mit Intermarine zur Befrachtung der kombinierten Flotte

April 2019 – Übernahme der restlichen Anteile an Intermarine

Die US-Reederei Intermarine war von der Bremer Zeaborn-Gruppe mehrheitlich im September 2018 und komplett im April dieses Jahres im übernommen worden. Nach Informationen der HANSA hält der Hamburger Reeder Bertram Rickmers allerdings rund 20% der Anteile hält.

Unter der neuen Marke Zeamarine waren alle Aktivitäten von Intermarine, Rickmers Line und Zeaborn Chartering gebündelt worden. Entstanden ist nach Angaben von Zeaborn eine Flotte von rund 90 Mehrzweck-Schwergutfrachtern mit Tragfähigkeiten zwischen 6.300 tdw-30.000 tdw und einer kombinierten Krankapazität von bis zu 1.400 t. Damit steht Zeamarine weltweit auf Platz 4 – hinter BBC, Cosco und Spliethoff/BigLift, wenn es nach der Tonnage mit mehr als 100 t Krankapazität geht.

In der Branche gilt es allerdings als offenes Geheimnis, dass die Übernahme nicht ganz so reibungslos geklappt haben soll. Die US-Sparte soll demnach weiter ziemlich eigenständig agiert haben, sehr zum Ärger des Bremer Mehrheitsgesellschafters. Das hatte und hat auch personelle Rochaden nach sich gezogen.

Andre Grikitis, Spiritus Rector bei Intermarine, war bereits vor Monaten als CEO zurückzutreten. Zwischenzeitlich hatte Ove Meyer als Owners’ Representative das Zepter bei der MPP-Sparte übernommen, hat aber inzwischen »alle operativen Geschäftsführungsmandate bei den operativen Beteiligungen niedergelegt«. Offizielle Begründung: eine Auszeit. Nun folgt der Wechsel auf der CFO-Position.

Das operative Geschäft bei Zeamarine liegt jetzt in den Händen eines Trios: Das sind Dominik Stehle, der im November 2018 als Chief Commercial Officer (CCO) von dship/deugro gekommen war, Nicki Schumacher und Frank Fischer.