Peter Strandberg übergibt an Thomas Koniordos (Fotos: Yara Marine)
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Peter Strandberg, diskussionsfreudiger Gründer und CEO vom norwegischen Scrubber-Hersteller Yara Marine, tritt ab, bleibt aber im Vorstand.

Wie Yara heute bekannt gab, steht der Nachfolger bereits fest.[ds_preview] Thomas Koniordos übernimmt den Posten des Vorstandsvorsitzenden (CEO). Koniordos war zuletzt Leiter der Abteilung Environmental Solutions bei Yara und im Aufsichtsrat. Zuvor war er zum Konzern kam, war er bis 2015 insgesamt 14 Jahre bei Danfoss tätig.

»Yara Marine Technologies hat in den letzten Jahren ein erstaunliches Wachstum erlebt und es war eine Ehre, das Unternehmen durch seine Gründung und dorthin zu führen, wo wir heute sind, als einer der Top-Anbieter in diesem hart umkämpften Schrubber-Markt«, wird Strandberg in der Mitteilung zitiert. Es sei »beruhigendq, das Unternehmen in den sicheren Händen unseres bisherigen Aufsichtsrats zu lassen, und ich habe größtes Vertrauen in ihn, das Unternehmen auf die nächste Stufe zu führen.«

Strandberg gilt in der Branche als erfahrener Manager mit hoher Expertise. In den vergangenen Jahren scheute er sich nicht vor intensiven Debatten um die Wirtschaftlichkeit und vor allem die Umweltfreundlichkeit der Scrubber-Technologie zur Einhaltung der strengeren Schwefelemissionsgrenzwerte. In einem Interview mit der HANSA hatte er erst kürzlich deutlich gefordert, bei der Bewertung solch komplexer Technologien der Wissenschaft den Vorzug vor der Politik zu geben.

Der bisherige CEO Strandberg wird das von ihm gegründete Unternehmen allerdings nicht komplett verlassen. Vielmehr tritt er ins zweite Glied und wird künftig als Chief Technical Officer (CTO) die Technik-Abteilung leiten.

Koniordos zeigte sich »stolz«, den neuen Posten anzutreten: »Yara Marine hat einen faszinierenden Ursprung als Startup, das sich erfolgreich zu einem soliden und angesehenen Spitzenreiter im Bereich der marinen grünen Technologie entwickelt hat. Das Unternehmen hat eine einzigartige Kultur, auf die ich mich sehr freue, sie näher kennenzulernen. Ich bin beeindruckt von dem Wachstum und der Leistungsfähigkeit des Unternehmens unter der Leitung von Peter Strandberg und freue mich darauf, wie ich zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen kann.«

Im harten Wettbewerb der Scrubber-Hersteller erwartet Strandberg noch eine gewisse Konsolidierung, wenn auch nicht in allzu großem Umfang: Aktuell teilen sich viele Anbieter die Marktanteile, wobei die Top 5 großen Vorsprung haben. »Ich glaube, es gibt Platz für jeden. Aber ich glaube auch, dass einige kleinere Akteure schwierige Zeiten haben werden. Viele Anbieter kommen »von Land«, die Umstellung auf das System Schiff ist nicht leicht«, sagte Strandberg der HANSA. Yara selbst liegt derzeit auf Rang 4. Produziert wird in den USA, in Estland und in China. Von zwei installierten Scrubbern pro Monat hat man das Geschäft auf heute 30 Anlagen ausgeweitet. 80% davon sind Open-Loop-Scrubber, allerdings viele »hybrid-ready«. Sorge vor weiteren Verboten dieser Technologie wie unter anderem in China sowie in Teilen der USA und Europas hat Strandberg nicht. Das gehöre zum Argument »Politik«. Außerdem könne man auch auf close-loop umsteigen, falls erforderlich. »Die Technologie haben wir.«