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Havarien und Wetterkapriolen sorgen auch in den Gewässern von Südkorea immer wieder für Aufsehen. Aktuell liegen dort über 2.000 Wracks und verlassene Schiffe. 

Der Untergang der[ds_preview] Fähre »Sewol« liegt zwar schon einige Jahre zurück. Angesichts der Tragödie mit über 300 Toten hat die Havarie aber nachhaltig Einfluss auf die Bewertung von Schiffen und Wracks in Südkorea, nicht zuletzt aus ökologischen Gründen.

Jetzt hat sich das nationale Parlament in Seoul erneut mit der Thematik beschäftigt. Das zuständige Ministerium für Ozeane und Fischerei hat Daten für eine parlamentarische Untersuchung veröffentlicht, wonach rund 2.200 verlassene Schiffe und Wracks in südkoreanischen Gewässern liegen. Seo Sam-seok von der Demokratischen Partei zitierte jetzt aus der Analyse und nannte die Wracks eine »potenzielle Umweltbedrohung«.

Er forderte Minister Moon Seong-hyeok auf, der Problematik mehr Aufmerksamkeit zu schenken, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap. Lediglich 31 der verlassenen Schiffe seien in den letzten fünf Jahren vor Ort untersucht worden. Die Inspektion gehe zu langsam voran. Vor allem neun – nicht genannte – Schiffe stellen seiner Ansicht eine große Gefahr für die Umwelt dar, bei lediglich zweien seien Gegenmaßnahmen für Ölverschmutzungen eingeleitet worden.

»Bei den 2.199 Schiffswracks wurden in den letzten fünf Jahren nur 31 Inspektionen vor Ort durchgeführt, was einer jährlichen Rate von 6,2 entspricht. In diesem Tempo wird es 366,5 Jahre dauern, bis die Inspektion vor Ort abgeschlossen ist«, kritisierte Seo.

»Verlassene Schiffswracks können ernste Umweltgefahren darstellen, insbesondere aufgrund des häufigen Auftretens von Taifunen, des Klimawandels, von Unterwasser-Erdbeben und anderen Umweltveränderungen«, so der Politiker. Er forderte den Minister auf, das Budget für die Bewältigung des Problems deutlich zu erhöhen.