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Ein Londoner Gericht hat im Fall der angeblich von Piraten angegriffenen und dabei schwer beschädigten »Brillante Virtuoso« ein Urteil gesprochen. Der Eigner wollte mit der fingierten Attacke einen Versicherungsbetrug begehen.

Der eigentliche Vorfall liegt schon Jahre zurück. Im Juli 2011 soll der mit 140.000 t Kraftstoff beladene Ta[ds_preview]nker »Brillante Virtuoso« im Golf von Aden von einer Gruppe Piraten angegriffen worden sein. Die Männer kamen mit einem kleinen Boot, stiegen an Bord und sollen ihren Entführungsversuch nach einem Maschinenausfall wieder aufgegeben haben – nicht allerdings, ohne vor Verlassen des Schiffs nahe dem Maschinenraum einen Sprengsatz zu zünden oder eine RPG abzufeuern. Ein Feuer hatte in der Folge das Schiff so schwer beschädigt, dass es zum Totalschaden erklärt wurde und zur Verschrottung verkauft wurde.

Der Reeder Marios Iliopoupos und die Piraeus Bank, der Iliopoupos Medienberichten zufolge 63 Mio. $ schuldete, wollten von den Versicherern 77 Mio. $. Die Eigner hatten zunächst gegen die Versicherer geklagt, die ihrerseits aber schon früh von einem gestellten Überfall ausgingen.

Das Londoner Gericht erkannte ebenfalls zu viele Ungereimtheiten und sah keine Beweise für die Piratenstory. 2016 wurde das Verfahren gegen die Versicherer eingestellt und dafür Iliopoupos festgenommen. Das Gericht kam nun zu dem Schluss, dass die Angreifer das Schiff mit Hilfe der Crew zerstört hatten und dass der Eigner das ganze eigefädelt hatte, um einen Versicherungsbetrug zu begehen.