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Vor der Küste der französischen Mittelmeerinsel Korsika ist der deutsche Frachter »Rhodanus« auf Grund gelaufen. Der Kapitän hat offenbar Warnungen ignoriert.[ds_preview]

Nach Angaben der zuständigen Behörde Préfecture Maritime de la Méditerrranée ist das 90 m lange Schiff trotz Warnungen in die geschützte Straße von Bonifacio zwischen Korsika und Sardinien eingelaufen. Der Kapitän habe fast eine Stunde lang die Warnungen der korsischen Behörden über Funk ignoriert und habe die Einfahrt in die Meerenge verpasst. Nahe der Küste lief das Schiff dann auf Grund.

Korsika Sizilien 1Laut VesselsValue gehört die 1998 in Polen gebaute und unter der Flagge von Antigua & Barbuda fahrende »Rhodanus« (3.000 t) der deutschen Reederei West Trade Logistic bzw. zu Interscan Schiffahrt. Sie hatte 2.600 t Stahl-Coils geladen und war auf dem Weg nach Port Saint Louis, wo sie am heute eintreffen sollte. Der Unfallhergang werde noch untersucht, teilte die Prefecture mit.

Einsatzkräfte der französischen Behörden sind vor Ort. Den Angaben zufolge liegt der Frachter mit dem Bug auf sandigem Untergrund und kann nicht aus eigener Kraft freikommen. Um die Ladung zu leichtern, sei Spezialausrüstung erforderlich, heißt es. Es habe unter der siebenköpfigen Besatzung keine Verletzten gegeben, der Schiffsrumpf sei intakt geblieben.

Havarie, Rhodanus, Korsika
© Préfecture Maritime

Ein Öl- oder Kraftstoffaustritt sei nicht beobachtet worden. Vorsorglich seien jedoch Schutzmaßnahmen ergriffen worden. Mehrere Schiffe sind derzeit vor Ort, außerdem finden Überwachungsflüge mit einer Falcon 50 der französischen Marine statt.

Das 80.000 ha große Meeresreservat in der Straße von Bonifacio zwischen Korsika und der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien ist ein Paradies für Taucher und Urlauber. 2011 wurde die Meerenge von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO als besonders gefährdetes Meeresgebiet anerkannt.