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Dem öffentlichen Aufruf folgt nun ein erhofftes Treffen: Eine Gruppe wichtiger Kreuzfahrthäfen kommt am Freitag in Venedig zusammen. Das Ziel: ein »Call for Action 2030«.

Es dürfte eine intensive Debatte werden. Auf der Agenda stehen unter anderem die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der Kreuzfahrtindustrie. Man wolle Leitlinien ausarbeiten, die zu einem neuen und nachhaltigeren Ansatz und einer Politik für den Kreuzfahrttourismus führen, heißt es heute in einer Ankündigung.

Bereits im August hatte der Hafenchef von Venedig die Häfen zusammengerufen. Zu den Adressaten zählten etwa die Hafenbehörden von Malaga, Barcelona, Marseille, Zeebrugge, Dubrovnik, Amsterdam, Mallorca und auch die Hamburg Port Authority. »Der Kreuzfahrtsektor war und ist eine großartige Einnahmequelle und eine Jobmaschine«, heißt es in dem Schreiben, das der HANSA vorliegt.

Die daraus resultierenden Konflikte »scheinen in der sehr nahen Zukunft aber nicht mehr zu handeln sein«, so das Argument, wohl mit Blick auf die Proteste der venezianischen Bevölkerung gegen noch weitere Steigerungen der Zahl an Kreuzfahrtanläufen. Daher sei es Zeit, zusammenzukommen, um Maßnahmen zu entwickeln, die gleichzeitig den Nutzen des Cruise-Markts erhalten und ihn mit der Natur und der Stadtkultur in Einklang bringen können.

Offenbar sind aber nicht alle Häfen der Einladung gefolgt. Wie jetzt veröffentlicht wurde, nehmen Vertreter der Häfen von Amsterdam, Palma de Mallorca, Barcelona, Bergen, Cannes, Dubrovnik, Malaga und Marseille Fos teil.

Venedigs Hafenchef Pino Musolino sagte: »Wir wollen die Kreuzfahrtindustrie, eine Branche, die sowohl beruflich als auch wirtschaftlich erhebliche Auswirkungen hat, nicht nur erhalten, sondern auch zukunftssicher machen. Dazu ist es notwendig, die Erhaltung unserer Städte, die Umwelt, die Lebensqualität und das globale Management von Ressourcen und lokalen Gebieten zu kombinieren. Wir werden daher unsere Erfahrungen teilen, um konkrete Vorschläge zu formulieren, die wir den europäischen und nationalen Institutionen unterbreiten wollen, um einen neuen und nachhaltigeren Ansatz für den Kreuzfahrtsektor zu definieren, mutig genug, um sogar mittelfristig die Schaffung einer kompatibleren Flotte in Betracht zu ziehen, die wir als neue »Europa-Klasse« bezeichnen könnten.