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Die Fähre »Münsterland« der AG Ems wird von Wärtsilä auf LNG-Betrieb umgerüstet. Die Arbeiten auf einer niederländischen Werft beginnen im Herbst.

Es ist bereits das dritte Schiff aus der Flotte der AG Ems, das künftig mit Erdgas fahren wird. [ds_preview]Zuvor war bereits die Fähren »Ostfriesland« (2015) umgerüstet und der LNG-Neubau »Helgoland« für Cassen Eils (2015) in Dienst gestellt worden. Die nötige Technologie für den Umbau der »Münsterland« stammt erneut vom finnischen Systemlieferanten Wärtsilä.

Mit der Nutzung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Kraftstoff sollen die Emissionen von Schwefeloxiden (SOx) und Partikeln vollständig eliminiert und der Stickoxid-(NOx)-Ausstoß deutlich reduziert werden.

Das Maschinenkonzept basiert auf einem diesel-gas-elektrischen Antrieb (Dual Fuel) mit um 360° drehbaren elektrischen Pods. Die Fähre wird mit zwei Wärtsilä 20DF Dual-Fuel-Generatoren und einem Wärtsilä LNGPac-System ausgestattet. Zum Lieferumfang gehört auch das patentierte Wärmerückgewinnungssystem, um künftig den Stromverbrauch an Bord zu reduzieren. Neben den Umweltvorteilen wird eine signifikante Steigerung der Gesamteffizienz der Schiffe erwartet. Die Lieferung der Wärtsilä-Ausrüstung beginnt im Frühjahr 2020.

Die Arbeiten werden auf der Werft Koninklijke Niestern-Sander B.V. in den Niederlanden durchgeführt. Die Reederei setzt dabei auf ein Umbaukonzept, das bereits bei der Fähre »Ostfriesland« zum Tragen kam: Während das Schiff noch im Borkum-Verkehr unterwegs ist, wird bereits das neue Achterschiff einschließlich der Flüssiggas-Anlagen gebaut und damit die Ausfallzeit auf ein Minimum beschränkt. Am 1. September 2020 soll die »Münsterland« in die Werft gehen.

Das Auftragsvolumen beträgt 17,5 Mio. €. Anders als bei den ersten beiden Projekten habe der Bund erstmals eine Förderung für die LNG-Umrüstung zugesagt.

Die 1985 auf der Jansen Werft in Leer gebaute »Münsterland« ist bei einer Vermessung von 1.860 BRZ gut 78 m lang und 12 m breit. Nebeneffekt der Verlängerung um 15 m: An Bord entsteht Platz für etwa 15 zusätzliche Pkw-Stellplätze sowie zwei neue Salonbereiche und ein größeres Sonnendeck. Im Februar 2021 soll die »Münsterland« wieder in Fahrt gehen.