Foto: Grieg Star
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Die norwegischen Schifffahrts- und Reedereigruppen Grieg, Solstad und Fjord1 beteiligen sich maßgeblich an einem neuen Digital-Tool zur Reduzierung von Stickoxid-Emissionen.

Der »NOx-Fonds«, eine Private-Public[ds_preview]-Kooperation von mehr als einem Dutzend Beteiligten aus der maritimen Branche, teilte jetzt mit, dass mit Yxney Maritime und Grieg Connect zwei Data-Spezialisten für eine neue Initiative gewonnen werden konnten. Weitere Partner in der ersten Phase eines Pilotprojekt sind die Reedereien Solstad Offshore und Fjord1. Gemeinsam soll am Aufbau einer Infrastruktur für das automatisierte Reporting von NOx-Emissionen gearbeitet werden.

Grieg Connect ist Teil der Grieg-Gruppe, zu der unter anderem auch die MPP- und Bulk-Reederei Grieg Star gehört. Die Flotte umfasst und 40 Schiffe. Grieg Connect hat nach eigenen Angaben Kunden in 60 Häfen und Terminals, darüber hinaus arbeite man für 80% der Highspeed- und Fährschiffe Norwegens.

Der norwegische NOx-Fonds erfasst die Emissionen aller in norwegischen Gewässern tätigen Schiffe und erhebt eine Gebühr für die Emissionen pro Schiff. Die Berechnung und Berichterstattung war in der Vergangenheit eine manuelle Aufgabe für Reedereien, die einen relativ großen Spielraum für Fehler ließ und die Arbeitsbelastung von Besatzung und Onshore-Personal erhöhte, heißt es zur Begründung der Initiative.

»Das neue System wird ein Hilfsmittel sein, um zur weiteren Reduzierung der Emissionen beizutragen«, sagte Erik Aadland in Grieg Connect. »Mit dieser Plattform bauen wir eine skalierbare Technik, die eine nachhaltige Zukunft für die Schifffahrt unterstützt.«

Die neue Lösung, »NOxDigital«, werde eine digitale Infrastruktur für das Reporting auf Basis der Maress-Software von Yxney und der Plattform Grieg Connect für hochauflösende Positionsdaten und Geofencing-Technologie bereitstellen, heißt es. Das Tool soll automatisch erkennen, ob ein Schiff in abgabepflichtigen Gewässern fährt. Daten über den Energieverbrauch und AIS-Daten werden ebenfalls angezeigt.

»Mit der vollen Kontrolle über Kraftstoffverbrauch, Standort und Schiffstätigkeit können wir ein viel genaueres Emissionsbild liefern als mit manuellen Schätzungen«, sagte Svein Erik Isaksen, HSEQ-Umweltingenieur bei Solstad Offshore. «Und da alle Daten digitalisiert sind, kann die Berichterstattung automatisiert werden, was wiederum zu einer höheren Qualität und Konsistenz der Emissionsberichterstattung führt.«

»Starkes Beispiel« für Cluster-Gedanke

Yxney-Chef Gjord Simen Sanna nannte die Konstellation »ein starkes Beispiel dafür, wie die norwegische Schifffahrtsindustrie durch Zusammenarbeit Innovationen vorantreibt, um Lösungen für die Zukunft der Schifffahrt zu entwickeln«. Der NOx-Fonds an sich sei eine norwegische Konstruktion zur Selbstregulierung der Märkte. Die Zusammenarbeit wurde von Innovation Norway im Rahmen des Umwelttechnologieprogramms unterstützt. Die Lösung soll zunächst im Frühjahr 2020 im Offshore- und Fährsegment eingeführt werden, weitere Segmente folgen. Der nächste Schritt wird darin bestehen, das System anderen Regionen zur Verfügung zu stellen, wie beispielsweise regionalen Emissionskontrollgebieten (ECAs).