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Nicht alle Scrubber laufen problemlos, es gibt zum Teil noch Startprobleme für die neue Technologie. Der Norwegian Hull Club reagiert auf die Entwicklung mit einer neuen Police. Sie deckt Mehrkosten für Schiffseigner und Carrier bei einem Ausfall der Abgasreinigungsanlage ab.

Mit den neuen[ds_preview] Brennstoffvorschriften für die Schifffahrt (»0.5% Sulpur Cap«) kommen ganz neue kommerzielle Risiken auf die Reedereien zu. Für Schiffe, die mit einer Abgasreinigungsanlage (Scrubber) ausgerüstet werden, kann es teuer werden, wenn eine solche Anlage den Geist aufgibt. Dann muss der Betrieb vom günstigeren konventionellen Schweröl auf schwefelarmen Treibstoff umgestellt werden, der wohl mindestens 200 $ pro t teurer sein dürfte.

Die hohen Mehrkosten dürften Charterer den Reedern in Rechnung stellen. Gegen dieses gewaltige finanzielle Risiko können sich Reeder jetzt beim Norwegian Hull Club (NHC) versichern. Die neue Deckung (»Damage to Marine Scrubber Systems: Additional Costs and Loss of Hire Insurance«) bietet den Reedern Schadenersatz für die zusätzlichen Brennstoffkosten aufgrund einer schadensbedingten Umstellung auf niedrigschwefeligen Treibstoff bis zur nächsten Reparaturwerft.

Die Police kann nach Angaben des NHC um Charterverdienstausfall und die Deckung von Deviations- sowie von Tankreinigungskosten erweitert werden. Zur Prämienhöhe konnte der Versicherer heute gegenüber der HANSA keine genauen Angaben machen. Die Risiken seien von Schiffstyp zu Schiffstyp aufgrund unterschiedlicher Verbräuche und Tageserträge sehr unterschiedlich, erklärte NHC-Sprecherin Hildegunn Nilssen.

Ein anderer Versicherer, der norwegische P&I- und Kaskoversicherer Gard, hatte kürzlich auf erhöhte Schadensrisiken für bestimmte Scrubber aufgrund von Korrosion hingewiesen. (mph)