Toepfer, Borealis
Christoph Toepfer beim HANSA-Forum 2014 (Foto: HANSA)
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Nach einigen Notverkäufen baut die Offshore-Reederei Viking Supply Ships ihre Flotte plötzlich wieder aus. Mit an Bord ist Borealis Maritime, das von Christoph Toepfer geführte Schifffahrtsunternehmen.

Wie die skandinavische Reederei heute mitteilte, wurden jetzt zwei[ds_preview] Plattform-Versorger gekauft, die sich noch im Bau befinden. Die Transaktion wurde »in Zusammenarbeit mit von Borealis Maritime verwalteten Fonds« abgeschlossen, heißt es in einem Statement. Die Schiffe würden künftig »im Teilbesitz« von Boreas Maritime sein. Außerdem wurde das »vollständige operative und kommerzielle Management« an das in London ansässige Unternehmen übertragen, das in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Schiffe gekauft hat, nicht zuletzt Containerfrachter von deutschen Reedereien.

Die beiden neuen, 89 m langen DP2-Schiffe mit 980 m² Decksfläche werden aktuell von der polnischen Remontowa-Werft in Gdansk gebaut und sollen Ende 2020 und Anfang 2021 abgeliefert werden. Sie basieren auf einem Wärtsilä-Design und bekommen einen Dual-Fuel-Antrieb für MGO und LNG. Zusätzlich werden Batterie-Packs installiert, die den Verbrauch und die Emissionen reduzieren sollen.

Für Viking ist es seit längerer Zeit wieder eine positive Flottenentwicklung. In den vergangenen Jahren mussten wiederholt mehrere Schiffe verkauft werden, zum Teil nach jahrelanger Aufliegerzeit. Die Offshore-Krise hatte der Reederei schwer zugesetzt und in große finanzielle Nöte gebracht. Zwischenzeitlich drohte das komplette Aus.

Für Borealis ist das Offshore-Segment zwar nicht gänzlich neu. In der Flotte befinden sich bereits zwei Einheiten, die von der Hamburger Reederei Opielok Offshore Carriers (OOC) betrieben werden. Der Schwerpunkt liegt jedoch weiter in anderen Segmenten: Neben sechs Bulkern listet Borealis 13 Tanker und 49 Containerschiffe auf seiner Homepage auf.

Die jetzt gekauften PSVs »sollen die bestehende Flotte ergänzen und die Position im harten Wettbewerb verbessern«, so Viking weiter. Von wem die Neubauten ursprünglich bestellt worden waren, wurde nicht mitgeteilt. Auch der Kaufpreis blieb unveröffentlicht. Allerdings scheint es ein günstiger Moment zu sein, zumindest ist man bei Viking nicht unzufrieden: »Transaktionsspezifische Details sind vertraulich, stellen aber einen erheblichen Abschlag gegenüber dem ursprünglichen Vertragspreis und den geschätzten Neubaupreisen für ähnliche Vermögenswerte dar«.