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Der Hafenbetrieb Rotterdam rüstet sich mit seinen Partnern für einen No-Deal-Brexit am 31. Oktober. Besonders im Fokus stehen die Fährterminals.

Gemeinsam mit allen Partnern wie den Zollbehörden, dem Hafenbetrieb Amsterdam, Portbase und den beteiligten Städten und Gemeinden arbeitet der Hafenbetrieb Rotterdam an der Vorbereitung[ds_preview] für einen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU.

Für jedes Terminal und jede Umgebung wurde ein Verkehrsplan mit Maßnahmen erstellt, damit die möglichen Behinderungen durch Lkw beschränkt bleiben. Dieser Verkehrsplan hat den Zweck, ein Stocken des lokalen und regionalen Verkehrsflusses zu verhindern. »Dies tun wir, indem wir den Lkw-Verkehr, dessen Transportdokumente nicht in Ordnung sind, zu einem ausgewiesenen Abstellort dirigieren und so eine Staubildung bei den Terminals vermeiden können«, informieren die Niederländer. Das Ziel der Aktion sei es also, den Aufenthalt von Lkw infolge zusätzlicher Zollformalitäten bei den Fährterminals von Rotterdam und Vlaardingen auf ein Mindestmaß zu beschränken.

Exporteure und Importeure müssen Vereinbarungen darüber treffen, wer eine Vormeldung ihrer Ladung vom und zum Vereinigten Königreich im Voraus digital über Portbase anmeldet. Dies können sie selbst leisten oder es einer Vermittlungsperson übergeben – wie zum Beispiel Spediteure, Zollmitarbeiter oder Transportunternehmer. Alle Fährterminals und die Mehrheit der Shortsea-Terminals erheben diese genannte Verpflichtung. Anhand dieser niederländischen Kettenlösung für den Brexit werde die Ladung schnell und ohne unnötigen Aufenthalt aufgrund von Zollangelegenheiten – auch nach dem Brexit – in das Vereinigte Königreich und auch aus dem Vereinigten Königreich transportiert, so die Rotterdamer.

Abstellorte für Lkw in Nähe der Fährterminals

Für Lkw, deren Dokumente nicht in Ordnung sind, werden in den nächsten Wochen erneut die Puffer-Abstellorte eingerichtet. Rijkswaterstaat, (die oberste niederländische Straßen- und Wasserbaubehörde), der Hafenbetrieb Rotterdam, die Städte Rotterdam, Vlaardingen, Velsen und die Provinz Südholland richten insgesamt fünf von ihnen ein. Alle diese zeitlich befristeten Standorte sind mit einem Zaun, Beleuchtung, sanitären Anlagen und Überwachung versehen. Lastwagenfahrer können hier Kontakt zu ihrem Auftraggeber oder Transportdisponenten aufnehmen, um die erforderlichen Formulare und Anwendungen doch noch in Ordnung zu bringen.

Lage der Puffer-Abstellorte für Lkw in Rotterdam
Lage der Puffer-Abstellorte für Lkw in Rotterdam. © Hafenbetrieb Rotterdam

Am Nordufer in Hoek van Holland hat die Stadt Rotterdam das Gelände Oranjeheuvel als eine Pufferzone ausgewiesen. Es liegt in der Nähe des Fährterminals in Hoek van Holland. Dort stehen Plätze für etwa 200 Lkw zur Verfügung. In Maasdijk, in der Gemeinde Westland, gibt es einen Puffer-Abstellort für ca. 24 Lkw. In der Stadt Vlaardingen wurden auf dem DFDS-Gelände 80 Abstellplätze geschaffen, zudem wird an der Waterleidingstraat ein zweiter Standort für ca. 80 Lkw eingerichtet.

Am Südufer werden im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam Puffer-Abstellorte am Moezelweg eingerichtet. Das größte Gelände dort bietet Platz für ca. 280 Transporter und befindet sich ebenfalls in der Nähe der Fähr- und der Shortsea-Terminals. Das Gelände ist, sowohl aus östlicher als auch aus westlicher Richtung, gut von der niederländischen Autobahn A15 aus zu erreichen.

Weitere Lkw-Abstellorte können eingerichtet werden

Sollten sich diese zusätzliche Kapazität als unzureichend erweisen, hätten die Parteien zusätzliche Aufnahmegebiete in der Hinterhand, heißt es. Zudem hat Rijkswaterstaat Verkehrsflusspläne erstellt, damit ein guter Durchfluss gewährleistet werden kann.