Antwerpen
Containerumschlag in Antwerpen (Foto: Port of Antwerp)
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Das gesamteLadungsaufkommen im Antwerpener Hafens ist von Januar bis September um 1,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das Containervolumen (in TEU) stieg sogar um 6,4%.

Die Verlangsamung der Weltwirtschaft reduzierte jedoch die Wachstumsrate volatilerer Handelsströme wie konventioneller Stückgut, Flüssiggut und Fahr[ds_preview]zeuge. Andererseits stieg das Volumen an Schüttgütern wie Schrott, Mineralien und Kohle um 9,5 % an, was das gesamte Umschlagwachstum in Antwerpen weiter beschleunigte.

Mit einem Wachstum von 5,7% in Tonnen ist Containerladung die mit Abstand größte Kategorie im Hafen von Antwerpen. Dieses Wachstum zeigt sich vor allem im Transshipment, aber auch durch mehr Im- und Exporte wächst das Containervolumen. Alle Handelsregionen mit Ausnahme von Lateinamerika verzeichneten ein positives Wachstum.

Die jüngsten Anpassungen des MSC-Feeder-Netzwerks seien für Antwerpen günstig gewesen, meldet der Hafenbetrieb. So hätten ab dem dritten Quartal zwei neue Verbindungen nach Lateinamerika für zusätzliche Importe von Kühlgut aus Peru, Chile, Ecuador, Kolumbien und Costa Rica gesorgt.

»Die Unsicherheit im Welthandel hat sich noch nicht auf unser Containervolumen ausgewirkt«, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO von Port of Antwerp. Es wachse sogar weiter und festige damit die Position des Hafens. »In der Folge entwickeln wir den zusätzlichen Güterverkehr ins Hinterland per Bahn und Binnenschiff weiter«, so der Hafenchef.

Breakbulk spürt die Auswirkungen von Handelsschwankungen

Höhen und Tiefen des Welthandels wirken sich weiterhin auf die Stückgut-Ladungsströme aus, was zu einem Rückgang von insgesamt 9% in dem belgischen Hafen führt. Das konventionelle Breakbulk-Volumen, mit Stahl als Hauptkategorie, verzeichnete einen Rückgang um 12,9%. Sowohl der Import als auch der Export von Stahl spüren demnach zunehmend die Folgen geopolitischer Maßnahmen, die den Handelsfluss einschränken. Nur die Exporte nach Mexiko und in die Türkei verzeichneten ein Wachstum, während die Importe aus allen Produktionsländern rückläufig waren.

Das gesamte RoRo-Volumen ging um 2,1% zurück, während die Zahl der umgeschlagenen Neuwagen um 10% zurückging, was unter anderem auf das rückläufige Volumen der Neuwagenexporte im dritten Quartal zurückzuführen ist. Dagegen wurde der Rückgang durch mehr Gebrauchtwagen mit einem Wachstum von 12% teilweise kompensiert.

Schüttgut im Plus

Das TDry-Bulk-Volumen wuchs innerhalb der neun Monate um 9,5%. In diesem Zeitraum wurde fünfmal so viel Kohle transportiert wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der starke Anstieg des Kohleaufkommens ist zum Teil auf eine vorübergehende Verschiebung der Transportwege infolge des Niedrigwassers im Rhein zurückzuführen. Dies wurde im weiteren Verlauf des Jahres durch Lageraufstockungen der Händler angesichts der Aussicht auf höhere Kohlepreise in den kommenden Monaten noch verstärkt. Die anderen Kategorien von Schüttgütern, wie z.B. Düngemittel, die 2018 die höchste Leistung zeigten, geraten dagenen unter starken Druck und tendieren nach unten.

Das Flüssiggut verzeichnete bis zum Ende des dritten Quartals einen Rückgang um insgesamt 6,2%. Dagegen stieg das Rohölvolumen um 5,5%. Die Chemiekaliensparte, die zum Ende des zweiten Quartals ein Wachstum von 5,7 % verzeichnete, schrumpfte wieder, so dass sie Ende September mit einem Plus von nur 0,8 % praktisch auf dem gleichen Niveau lag.

Auch die Ölderivate erlebten im August wie im Vorjahr einen schwachen Monat, was zu einem Rückgang um insgesamt 9,5% bis zum Ende des dritten Quartals führte. Dennoch blieben die raffineriegebundenen Volumina relativ stabil, obwohl sich die Volumina im Handelsbereich eher schwach entwickelten. Eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und schwankende Ölpreise mit rückläufiger Tendenz führten zu Verunsicherung bei den Händlern mit wenig Rotation. Aber es gibt positive Signale für den Hafen: Der Chemiekonzern BASF hat kürzlich eine Investition von 550 Mio. € in zusätzliche Produktionskapazitäten am Standort Antwerpen angekündigt.

Hafen sieht sich als Megamax-Ziel

In den letzten neun Monaten wurden in Antwerpen 10.814 Seeschiffe angelaufen. Die Bruttoraumzahl der im Hafen anlegenden Schiffe sank leicht um 0,8 % auf 313 Mio. BRZ.

»Der Hafen von Antwerpen wächst weiter. Der jüngste Anlauf der MSC Isabella ist ein neuer Rekord als größtes Containerschiff, das jemals Antwerpen angelaufen hat. Ein Beweis dafür, dass unser Hafen einen sicheren und einfachen Zugang zu Megamax-Containerschiffen mit viel Tiefgang bietet. Auf diese Weise setzen wir unser nachhaltiges Wachstum fort, denn große Schiffe wie diese senken den CO2-Ausstoß pro transportiertem Container deutlich«, erklärt Hafenrätin Annick De Ridder.