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In Mecklenburg-Vorpommern hat sich eine Gruppe aus 14 Partnern gefunden, die Windparks das »schwimmen beibringen« wollen. Der Bund fördert das Projekt.

Die Beteiligten hätten sich »kein geringeres Ziel gesetzt, als die nächste Stufe der Evolution im Bereich der regenerativen Stromerzeugung zu erreichen«, teilte das Fraunhofer IG[ds_preview]P als Partner im Projekt OWS plus (Floating Offshore Wind Solutions Mecklenburg Vorpommern) heute mit. Das vom Bundesforschungsministerium durch das Förderprogramm »Innovative regionale Wachstumskerne« geförderte Projekt nahm kürzlich am Rostocker Standort des Fraunhofer-Instituts Fahrt auf.

Nicht überall im Meer kann einfach ein Windpark errichtet werden. Neben politischen Interessenlagen und umweltschutzrechtlichen Gesichtspunkten beeinflussen ozeanografische und geologische Aspekte die Erschließung. »Wassertiefen von mehr als 60 m machen es unmöglich, feststehende Strukturen zu installieren. Bislang gibt es einige wenige Konzepte für schwimmende Unterstrukturen – diese sind jedoch nicht industriereif und / oder nicht wirtschaftlich tragfähig. Das Projekt OWS plus möchte Strukturen schaffen, die eine Serienfertigung der Komponenten ermöglichen«, heißt es in dem Statement.

Fraunhofer IGP Offshore Grafik OWSplus
Quelle: Fraunhofer IGP

Nicht nur Windräder sollen zum Schwimmen gebracht werden. Auch Transformer-Stationen für die Übertragung der Energie ans Festland sollen in Zukunft schwimmen oder gar abtauchen. Die Systemgrenzen sollen dabei auch bei großer Küstenentfernung von 900 MW auf 1600 MW angehoben werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt seid die Wartung und Installation der schwimmenden Anlagen. Sie sollen angepasst werden, auch an Umgebungen, die nicht über die entsprechende Technik bzw. maritime Infrastruktur verfügen. Die Partner wollen »praktikable Lösungen«« für Transport und Installation schwimmender Offshore-Technik sowie sinnvolle Betriebs- und Wartungskonzepte schaffen.

Das Fraunhofer IGP selbst betreut drei Teilprojekte. Es ist eine von zwei Forschungseinrichtungen, die sich am Projekt beteiligen. Die Wissenschaftler forschen unter anderem zur Entwicklung schwingfester, isolierter Tragstrukturen für elektrische Anlagen und zum Korrosionsschutz der schwimmenden Mehrzweckplattformen oder liefern die messtechnische Unterwasserstrukturanalyse von schwimmenden Windparks.

»Wir wollen mit unserer Arbeit einen notwendigen Beitrag leisten, um den Strom aus Offshore-Wind wettbewerbsfähiger zu machen«, erklärte Michael Irmer. »Wir werden in den kommenden drei Jahren Lösungen entwickeln können, die sowohl die Verfügbarkeit von schwimmenden Windenergieanlagen als auch die Leistungsfähigkeit von schwimmenden Umspannplattformen signifikant steigern. Mit OWSplus gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung verlässliche und bezahlbare erneuerbare Energie«, so der Fraunhofer-Wissenschaftler.

Das Gesamtvolumen für OWSplus beträgt den Angaben zufolge 28 Mio. € und hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren. Die weiteren Partner sind EEW Special Pipe Constructions GmbH, EvoLogics GmbH, GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH, Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH, Krebs Korrosionsschutz GmbH, Muehlhan Deutschland GmbH, Neptun Ship Design GmbH, Neue Warnow Design & Technology GmbH, Ostseestaal GmbH & Co. KG, SEAR GmbH, Siemens AG, die Universität Rostock Lehrstuhl Meerestechnik, Lehrstuhl Windenergietechnik. Mit der Projektkoordination wurde die MCC GmbH beauftragt.