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Russland plant offenbar, die Umsetzung der ab 2020 geltenden Kraftstoffvorschriften (IMO 2020) zu verzögern. So will man u.a. die eigenen Raffinerien stützen.

Weil die russischen Raffinerien bei der Umstellung auf die Produktion schwefelarmen Heizöls hinterherhinken und zudem eine stärkere Kostenbelastung für die Schifffahrt in heimischen Gewässern erwartet wird, planen d[ds_preview]as russische Verkerhs- und das Energieministerium eine Verzögerung der IMO-2020-Umsetzung, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg News.

Demnach zählt Russland weltweit zu den wichtigsten Produzenten von HFO. Die Raffinerien des Landes produzieren Bloomberg zufolge derzeit etwa 16 t HFO pro 100 t Rohöl. Die Energieunternehmen bekämen durch eine Verzögerung mehr Zeit für die Modernisierung von Anlagen, um die schwefelärmeren Kraftstoffe produzieren zu können. Zudem würde die inlandsnachfrage gestützt und es könnte verstärkt HFO exportiert werden, heißt es.

Während Russland den Angaben zufolge in internationalen Gewässern die IMO 2020 umsetzen will, soll es in der Fluss- und Fluss-Seeschifffahrt in den Küstengewässern einen Aufschub noch bis 2024 geben. Neben Russland gälte die Regelung demnach auch für Kasachstan, Kirgisistan, Weißrussland und Armenien.

Ab 1. Januar 2020 gilt der von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation festgelegte Grenzwert von 0,5% Schwefelgehalt i Schiffskrafstoff.