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Da ist sie mal wieder: Die kommerzielle Nische als Bedarfsmarkt für spezielle Schiffsdesigns und damit eine Chance für europäische Werften[ds_preview]. Gemeint ist der Auftrag der schwedischen Reedereigruppe Erik Thun für einen sogenannten »NAABSA port max sized product tanker«. Mit einem Bündel an kleinen und großen Maßnahmen soll er Betriebs- und Ladeeffizienz sowie gleichzeitig einen sicheren Aufenthalt auch in Tidehäfen gewährleisten.

Gebaut wird das Schiff am niederländischen Stammsitz der Werft Ferus Smit in Westerbroek. Der deutsche Ableger in Leer hätte sich sicher auch über das Prestigeprojekt gefreut…

Es sind alte Bekannte: Erik Thun hat bereits mehr als 35 Neubauten von Ferus Smit bekommen – nun also einen ­NAABSA-Tanker. Hinter dem nicht allzu bekannten Kürzel verbirgt sich die Bezeichnung »Not Always Afloat But Safely Aground« – standfest also auch ohne die nötige Handbreit Wasser unter dem Kiel, sicher ist das Schiff somit auch bei (geplanten) Grundberührungen im Hafen. Das ist insofern wichtig, als Erik Thun das Schiff für den Einsatz im Trade zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa im Auftrag des Bunker-Lieferanten Geos bauen lässt. Dieser wiederum will künftig zusätzliche (Tide-)Häfen in sein Portfolio aufnehmen.

Wie Erik Lund, CCO von Thun Tankers, der HANSA bestätigt, wird dafür der Rumpf mit zusätzlichem Stahl verstärkt, um Beschädigungen durch den Hafengrund zu verhindern. Zudem wurde eine interne geschlossene Kühlung integriert, damit sich die Ladung nicht unzulässig erwärmt, wenn kein Seewasser den Rumpf »natürlich« kühlt.

Weil die Gewichtszunahme durch den zusätzlichen Stahl nicht die Ladekapazität – gerade in kleineren Häfen – beeinträchtigen soll, wurde am Design getüftelt. »Alles Unnötige an Stahl wurde weggelassen«, heißt es aus der Reederei. Laut Lund hat der ohne Wulstbug auskommende Tanker eine rund 25% höhere Kapazität als vergleichbare Schiffe dieser Art.