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Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen will im weltweiten Fahrzeugtransport neue Maßstäbe setzen. Zwei Car-Carrier-Neubauten mit LNG-Antrieb wurden jetzt in China getauft.

Dabei handelt es sich um die Charter-Schiffe[ds_preview] »Siem Confucius« und »Siem Aristotle«. Damit setze man »als erstes Unternehmen zwei mit Flüssigerdgas angetriebene Autofrachter im Überseeverkehr ein««, teilte Volkswagen mit.

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Foto: Volkswagen

Die Werft Xiamen Shipbuilding hatte die Frachter für die Reederei Siem Car Carriers gebaut. Zur strategischen Bedeutung für die Fahrzeuglogistik des Volkswagen Konzerns sagte Thomas Zernechel, Leiter Konzernlogistik: »Zur Senkung der Emissionen betreten wir hier Neuland. Neben dem zunehmenden Einsatz von LNG-Lkw, der Umstellung unserer vielen Bahnverkehre auf Grünstrom sowie dem Einsatz von Bio-Fuel im Short-Sea-Bereich, stellen die beiden neuen LNG-Schiffe einen wichtigen Baustein für unser strategisches Ziel einer klimaneutralen Logistik dar.« Der Einsatz sei ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung des Projekts »goTOzero«, sagte Taufpatin Christiane Eckert, Leiterin Strategie und Umwelt.

»Deine erste Begegnung mit dem Meer soll gut verlaufen und allzeit sollst Du in ruhiger See und mit sieben Fuß Wasser unter dem Kiel fahren!«

Christiane Eckert, Leiterin Strategie und Umwelt in der Konzern-Produktion, gab dem ersten Schiff seinen Namen.

Die Neubauten ersetzen zwei der neun mit Schweröl angetriebenen Car Carrier, die die Konzernlogistik zur Zeit auf dem Atlantik zwischen Europa und Nordamerika nutzt.

Die Volkswagen-Konzern-Logistik koordiniert weltweit rund 7.700 Schiffsabfahrten jährlich. Offiziellen Angaben zufolge sind mehrere Hundert Linien- und elf Autofrachter-Charterschiffe für den Konzern auf den Weltmeeren unterwegs. Jährlich werden mit ihnen 2,8 Millionen Neuwagen verschifft. Hinzu kommen 250.000 Containerladungen auf Schiffen, mit denen Bau- und Ersatzteile transportiert werden.

»Siem Confucius« wird nach der Überführung von Asien nach Europa ab Januar 2020 in diesen Dienst integriert. Das zweite Schiff nimmt seinen Betrieb im Frühjahr 2020 im gleichen Gebiet auf.

Die Schwestern sind 200 m lang, 38 m breit und verfügen über jeweils 13 Autodecks mit einer Kapazität von 7.500 RT, was ungefähr 4.700 Fahrzeugen des Volkswagen Konzern-Modell-Mixes entspricht. Für den Antrieb sorgt ein 12.600 kW starker Dual-Fuel-Motor mit Direkteinspritzung und Abgasnachbehandlung von MAN Energy Solutions – ebenfalls aus dem Volkswagen-Konzern. Neben flüssigem, tiefgekühltem Erdgas können sie auch mit über Power-to-X erzeugtem umweltfreundlichem E-Gas oder Biogas betrieben werden.

Der Motor treibt die Schiffe im Eco-Speed-Modus auf 16,5 kn. Die beiden Tanks haben eine Kapazität von jeweils 1.800 m³.

»Wir glauben, dass der Umstieg auf LNG als Schiffstreibstoff die wichtigste Grundlage für eine maritime Energiewende ist«, sagte Uwe Lauber, CEO MAN Energy Solutions. »Gasfähige Schiffe können im zweiten Schritt mit synthetisch erzeugten, klimaneutralen Kraftstoffen betrieben werden und sind also zukunftssicher.«