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Die chinesische Stahl-Produktion ist das erste Mal seit 21 Monaten wieder leicht gesunken. Das dürfte Auswirkungen auf die Frachtraten in der Schifffahrt haben.

Im Oktober ging die Produktion[ds_preview] um eine Million Tonnen auf 81 Mio. t zurück, ein Minus von 1,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies ist der erste Rückgang der Stahlproduktion im Vergleich zum Vorjahr (y-o-y) seit Dezember 2017, mit entsprechenden Auswirkungen für die Schifffahrt, wie die Schifffahrtsorganisation Bimco heute in ihrer jüngsten Marktanalayse berichtet.

Zwar sehe man ein Wachstum von 6%, wenn man sich die Gesamtproduktion im Jahr 2019 anschaut. »Tatsächlich wächst die Stahlproduktion in kumulierten Mengen seit 2014 kontinuierlich«, auch 2019 werde Ähnliches erwartet, heißt es.

Eine Verlangsamung des chinesischen BIP-Wachstums und ein verstärkter Fokus auf die Umweltverschmutzung hätten jedoch jüngst die Verlangsamung der Stahlproduktion begünstigt.

In der Vergangenheit führte die steigende chinesische Stahlproduktion zu einem Anstieg der Eisenerzimporte, was wiederum zur Nachfrage nach Bulker-Transporten beitrug. »Wie bereits berichtet, ersetzen die chinesischen Stahlwerke jedoch zunehmend Eisenerz durch heimischen Stahlschrott und beeinträchtigen damit die Nachfrage nach Capesize-Transporten«, schreibt die Bimco.

So kommt es zu der Entwicklung, dass die Wachstumsraten der Eisenerzimporte trotz einer Rekordproduktion von Rohstahl in den letzten 20 Monaten im negativen Bereich geblieben sind. China hat demnach in den ersten 10 Monaten des Jahres 877 Mio. t Eisenerz importiert, das sind 1,6% weniger als im Vorjahr. »Eine Verlangsamung der chinesischen Eisenerzimporte wird sich sicherlich negativ auf das Segment Capesize auswirken«, so der Bericht.

Die Capesize-Frachtraten seien in den letzten beiden Quartalen profitabel geblieben, was auf die gestiegenen brasilianischen Eisenerzexporte zurückgeführt wird. »Im November sanken die Frachtraten jedoch in Richtung 20.000 $ pro Tag und bewegen sich seitdem auf diesem Niveau. Niedrigere Eisenerzimporte im November und Dezember könnten die Frachtraten noch stärker unter Druck setzen«, meinen die Analysten.