Henrik O Madsen - DecarbonICE
Henrik O Madsen (Foto: DNV GL)
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Eine Gruppe von Reedereien wie NYK, Sovcomflot, Knutsen OAS und Ardmore, Schiffsbauer wie DSME und das Bergbauunternehmen Vale wollen mit dem dänischen Maritime Development Center eine On-Board-Lösung zur CO2-Abscheidung und -Speicherung entwickeln.

Die Schifffahrtsindustrie sucht nach kohlenstofffreien [ds_preview]Lösungen, um das 2050-Ziel einer 50-prozentigen CO2-Reduktion gegenüber dem Niveau von 2008 zu erreichen. Ein Teil der Lösung könnte die CO2-Abscheidung an Bord und die anschließende Lagerung an geeigneten Standorten sein, wenn es nach den Initiatoren des Projekts DecarbonICE geht.

Eine Gruppe führender Reedereien wie NYK, Sovcomflot, Knutsen OAS und Ardmore, Schiffbauer wie DSME und das Bergbauunternehmen Vale, hat sich mit dem dänischen Maritime Development Center zusammengeschlossen, um im Projekt DecarbonICE eine solche On-Board-Lösung zu entwickeln.

DecarbonICE basiert auf zwei neuen Hauptideen für den Abscheidungs- bzw. Speicherteil. Das CO2 und andere Treibhausgase im Schiffsabgas werden an Bord in einem kryogenen Prozess aufgefangen und zu Trockeneis verarbeitet. Im normalen Schiffsbetrieb wird dann bewährte Offshore-Technologie eingesetzt, um das Trockeneis in die Sedimente des Meeresbodens zu transportieren. Hier werde das CO2 sicher und dauerhaft als flüssiges CO2 und CO2-Hydrat gespeichert, heißt es.

»Obwohl wir ein Endziel der Verfügbarkeit von kohlenstofffreien oder klimaneutralen Kraftstoffen unterstützen, glauben wir, dass eine kohlenstofffreie Übergangslösung erforderlich ist, die bestehende Assets in Form von Schiffen, Antriebssystemen und Kraftstoffen nutzen kann. Das DecarbonICE-Projekt soll genau das bieten, und das bei einer prognostizierten Energieaufwand von deutlich unter 10%«, sagt der Vorsitzende des DecarbonICE-Projekts, ehemaliger DNV GL-Präsident und CEO Henrik O. Madsen.

Das DecarbonICE-Konzept ist den Initiatoren zufolge für Schiffsneubauten, aber auch für die Nachrüstung bestehender Schiffe vorgesehen. »In Kombination mit zukünftigen klimaneutralen Kraftstoffen wie Bio- und Elektrokraftstoffen kann die DecarbonICE-Technologie eine CO2-negative Schifffahrt ermöglichen und so zu einer Reduzierung des atmosphärischen CO2-Ausstoßes bei deutlich niedrigeren Kosten als die landseitige CO2-Abscheidung beitragen«, sagen die DecarbonICE-Macher.

Das Projekt begann am 1. Oktober 2019 und läuft bis 2020. Ziel ist es, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen und den IMO-Genehmigungsprozess für die Technologie einzuleiten.

Decarbonice process cartoon
Quelle: MDC