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Am Trockenfrachtmarkt steigt der Druck auf die Raten der mittleren und kleineren Bulker. Für die Rohöltanker ging es dafür wieder aufwärts.

Von einer Jahresendrallye ist am Bulker-Spotmarkt noch nichts [ds_preview]zu spüren. Stattdessen bröckelt das Ratengefüge für die Panamaxe und kleineren Bulker mit eigenen Kränen zunehmend. Bei schwacher Charternachfrage im Atlantik wie auch im Pazifik brach die Durchschnittsrate der Panamaxe (82.500 tdw) im Zeitcharter-Trip-Geschäft bis gestern auf Wochensicht um 13% auf gut 10.100 $/Tag ein.

Auf der Getreide-Rennstrecke von der Ostküste Südamerikas nach Fernost rutschte das Niveau deutlich unter 15.000 $/Tag. Gestern wurde berichtet, dass für die »Mondial Success« (82.010 tdw, Bj. 2017) 14.750 $/Tag + 475.000 $ Ballast Bonus für einen Trip in die Singapore-Japan-Range mit Anlieferung an der Ostküste Südamerikas Anfang Dezember vereinbart wurde.

Rückblende: Vor einem Monat lag das Niveau noch bei knapp 18.000 $/Tag + 800.000 $ Ballast Bonus. Seither hat der Ladungszustrom in der Region spürbar nachgelassen. Das gleiche gilt Maklern zufolge für das Schwarze Meer, wo die Raten ebenfalls mächtig unter Druck kamen. Betroffen davon waren auch die Supramaxe (58.000 tdw), deren Index-Rate für Trips vom Schwarzen Meer nach Fernost binnen einer Woche um rund 25% auf knapp 15.300 $/Tag fiel.

Das Ratenniveau der Supras insgesamt (für Trip-Business) fiel um 13,5% auf gut 8.400 $/Tag. Aufgrund der aktuellen Schwäche hat die Aktivität bei Perioden-Chartern spürbar nachgelassen, da die Reeder sich zu den jetzigen Raten nur ungern langfristig binden. Die wenigen Abschlüsse, die gemeldet wurden, liegen nur moderat über dem Spotniveau.

Großbulker setzen sich positiv ab

Im Handysize-Segment konnten die Reeder den Rückgang etwas bremsen. Die Durchschnittsrate der modernen 38.000-Tonner gab auf Wochensicht um 7,5% auf 9.261 $/Tag nach. Auch hier war der Trend im Atlantik und im Pazifik gleichermaßen abwärts gerichtet, wobei der Ladungsmangel in Asien nach Auskunft von Maklern noch ausgeprägter gewesen sein soll.

Nur die Großbulker konnten sich positiv absetzen und den negativen Trend der vergangenen Wochen durchbrechen. Im Durchschnitt verbesserten sich die Capesize-Bulker um 3% auf knapp 21.000 $/Tag. Maklern zufolge profitierten die Reeder von einer anziehenden Charternachfrage für Eisenerz ex Westaustralien und auch ex Brasilien Richtung China.

Tanker wieder im Aufwärtstrend

Die Rohöltanker konnten diese Woche am Spotmarkt Boden gutmachen, nachdem es einige Wochen kontinuierlich gen Süden gegangen war. Der Baltic Dirty Tanker Index zog bis gestern auf Wochensicht um 168 auf 1082 Punkte an. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC kletterten bei wieder anziehender Aktivität im Persischen Golf für Verladungen bis in den Dezember hinein um 6% auf 67.500 $/Tag, wie Clarksons Platou berichtet.

Für die Suezmaxe und Aframaxe ging es deutlich steiler in die Höhe. Die Suezmaxe verbesserten sich dank einer Belebung in Westafrika um rund 29% auf 46.8000 $/Tag, während die Aframaxe sowohl in Nordeuropa als auch im Mittelmeer Rückendwind verspürten – ihr Einnahmenniveau im Spotgeschäft schoss um 69% auf 37.900 $/Tag hoch.

Container: Mehr Aktivität in der Eisbeinwoche

Am Chartermarkt für Containerschiffe nahm die Aktivität während der Eisbeinwoche wieder zu, wie Makler berichten. Laut dem New ConTex können die Schiffsklassen zwischen 1.100 und 4.250 TEU jetzt wieder geringfügig höhere Raten abschließen. Für die größeren Postpanamaxe ist der Trend genau umgekehrt: Mangels kurzfristiger Beschäftigungsmöglichkeiten tendiert der Markt deutlich nach unten. Für Schiffe der 5.500- und 6.500-TEU-Klassen rutschten die Raten Schätzungen zufolge auf rund 19.000 und 24.000 $/Tag.

In der Container-Linienschifffahrt kamen die Frachten diese Woche ebenfalls ins Trudeln. Der Shanghai Index SCFI fiel um rund 5%, der World Container Index um 3%. (mph)