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Die Ursache des Brandes auf dem Frachter »Ventura« im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) im Dezember 2015 ist noch immer nicht restlos aufgeklärt. Mutmaßlich war die Ladung zu feucht und hat sich deshalb selbstentzündet.

Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) hat jetzt ihren Untersuchungsbericht zur Brandursache des Mehrzweckschi[ds_preview]ffes »Ventura« vor den Kanalschleusen im NOK am 18. Dezember 2015 veröffentlicht.

Bei der Voruntersuchung des Brandes wurden seinerzeit zwei Ursachen als mo?glich identifiziert. Sowohl die Selbstentzündung der Ladung als auch eine Fremdzu?ndung kamen in Betracht. Keine der beiden Ursachen konnten nach Abschluss der Untersuchung genau bestimmt oder ausgeschlossen werden. Es bestehe aber Grund zur Annahme, dass der maximal erlaubte Feuchtigkeitsgehalt der Ladung durch die Einwirkung von Regen beim Verladen partiell u?berschritten worden und somit die Basis fu?r eine Selbstentzu?ndung geschaffen worden sei, so die BSU.

Die Untersuchung des Brandes an Bord der »Ventura« habe einmal mehr besta?tigt, dass die Einhaltung der im IMSBC-Code vorgeschriebenen Regularien eine zwingende Notwendigkeit darstellt und diese auch durch die Schiffsfu?hrung konsequent umgesetzt werden mu?ssen, bekräftigt die BSU.

Frachter hatte Zuckerrübenschnitzel geladen

Das unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Mehrzweckschiff »Ventura« war zur Zeit des Unglücks auf der Reise von Liepaja, Lettland, nach Casablanca, Marokko. Das Schiff war mit rund 4.800 t unmelassierten Zuckerru?benschnitzel beladen.

Mittags war an Bord eine Rauchentwicklung bemerkt und daraufhin Feueralarm ausgelo?st worden. Die Revierzentrale wurde versta?ndigt und wies dem Schiff einen Notankerplatz vor Vossbrook auf der Kieler Fo?rde zu.

Ventura Feuer im Laderaum. © Havariekommando
Aus dem Laderaum der »Ventura« steigt Rauch auf. © Havariekommando

Die Feuerwehr Kiel schickte zur Erkundung eine Brandbeka?mpfungseinheit an Bord. Das Havariekommando war durch die Wasserschutzpolizei Kiel frühzeitig u?ber den Schiffsbrand informiert worden und u?bernahm am fru?hen Abend offiziell die Koordinierung der Schadenslage. Um 21 Uhr machte die »Ventura« im Kieler Ostuferhafen fest. In der Folgezeit wurde ein Teil der Ladung mittels eines Hafenbaggers auf die Pier entladen und dort durch die Feuerwehr Kiel gelo?scht.

Bei dem Unglück wurden sowohl der Laderaum des Frachters als auch die Ladung bescha?digt. Personen und die Meeresumwelt wurden nicht beeintra?chtigt.