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Heerema will in Rotterdam seine Kranschiff-Flotte künftig mit Landstrom versorgen und dadurch die Emissionen drastisch reduzieren. Auch andere am Calandkanal gelegene Firmen sollen auf diese Weise umweltfreundliche Energie beziehen.

Durch das Abschalten der Dieselgeneratoren würden die Gesamtemissionen um die Menge verringert,[ds_preview] die rund 5.000 Dieselfahrzeugen ausstoßen würden, so das Unternehmen.

Eneco wird den Strom aus dem Windpark auf der Landtong Rozenburg liefern. Die Kranschiffe von Heerema liegen oft im Calandkanal in Rotterdam. Der Einsatz sauberer Energie reduziert Lärm und Luftverschmutzung, verringert den CO2-Ausstoß deutlich und verbessert die Lebensqualität in Rozenburg und Maassluis.

Zur Energieversorgung wird auf der Landtong Rozenburg ein »E-Haus« von 16 mal 9 m zusammen mit mehreren Transformatoren errichtet. Eneco und die Rotterdamer Hafenbehörde haben sich zum Ziel gesetzt, die Schiffe neben denen von Heerema auch an anderen Orten in der Umgebung mit Landstrom zu versorgen.

Stadt Rotterdam gibt 2 Mio. € als Zuschuss

Um das Projekt in Gang zu bringen, hat die Stadt Rotterdam in ihrem Haushalt 2020 einen Zuschuss von 2 Mio. € reserviert, vorausgesetzt, dass das E-Haus auf der Landtong Rozenburg in Absprache mit den Anwohnern ordnungsgemäß in seine Umgebung integriert wird.

Es sei international nicht sehr verbreitet, dass diese Art von großen Schiffen an den Landstrom angeschlossen sind. Was das Projekt wirklich einzigartig mache, sei die direkte Lieferung von Windenergie an diese nahegelegenen Seeschiffe.

Eneco (80 %) und die Hafenbehörde von Rotterdam (20 %) gründen nun die »Rotterdam Shore Power B.V.« mit Heerema als erstem Kunden. Neben der Versorgung von Heerema will das neue Unternehmen mehrere Firmen in der Region mit Landstrom versorgen. Die Diskussionen liefen bereits, heißt es. Weitere nahe gelegene Terminals könnten aus dem »E-Haus« auf der Landtong Rozenburg mit Landstrom versorgt werden.

Heerema‘s »Sleipnir« und »Thialf« gelten als die größten Kranschiffe der Welt. Sie werden regelmäßig im Calandkanal in Rotterdam zur Wartung oder zur Vorbereitung von Projekten auf See festgemacht. Die Schiffe benötigen Energie, um die bordeigenen Anlagen zu betreiben. Dazu gehören Pumpen, Krane, Beleuchtung, Klimaanlagen und andere Geräte. Dafür setzen in der Regel ihre Dieselgeneratoren ein, um die notwendige Energie zu erzeugen. Dadurch entsteht jedoch Lärm, darüber hinaus werden unter anderem Partikel wie Stickoxide (NOx), Schwefeldioxid (SO2) und CO2 ausgestoßen. Die Dieselgeneratoren der Schiffe von Heerema erzeugen dem Unternehmen zufolge jährlich etwa die gleiche Menge an Emissionen wie 5.000 Diesel-Pkw. Durch das Abschalten der Generatoren würden die CO2-Emissionen um ca. 15.000 t pro Jahr reduziert, so Heerema.

Kommunale Förderung

Mit diesem Projekt wollen Heerema, Eneco, die Hafenbehörde von Rotterdam und die Gemeinde Rotterdam zeigen, dass es möglich ist, große Seeschiffe mit Landstrom zu versorgen. Wenn die Rotterdam Shore Power B.V. mehrere Unternehmen verbinden könne und ihre Einnahmen wie erwartet stiegen, werde die kommunale Förderung zurückgezahlt.

Das Projekt soll Ende dieses Jahres für die Genehmigungen beantragt werden. Der Bau soll im Frühjahr 2020 beginnen. Am wichtigsten sei die Errichtung des »E-Hauses« von ca. 16 x 9 x 5,5 m, einschließlich mehrerer Transformatoren.

Dieses »E-Haus« wird sich in der Nähe des Liegeplatzes von Heerema auf der Nordseite des Noordzeeweges an der Landtong Rozenburg befinden. Die Integration dieses »E-Hauses« in seine Umgebung sei wichtig. Die Anwohner werden eingeladen, ihre Ansichten zu den Plänen in naher Zukunft in mehreren Sitzungen darzulegen.

Die Schiffe von Heerema müssen ebenfalls umgebaut werden, um eine Verbindung zum Landstrom herzustellen. Wenn alles nach Plan läuft, werden die sie »irgendwann im nächsten Jahr« angeschlossen.