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Als Hauptauftragnehmer der Trägerrakete »Ariane« muss die ArianeGroup die verschiedenen Teile der neuen Trägerrakete »Ariane 6« aus Europa zur Startrampe[ds_preview] in Kourou, Französisch-Guayana, bringen. Dazu muss ein neuer RoRo-Frachter her. Den Zuschlag für den Bau erhielt Alizés, ein Joint Venture des Offshore-Spezialisten Jifmar und Zéphyr & Borée. Der Auftrag für das Design der »Canopée« ging an VPLP Design. Das französische Unternehmen hat ein 121m langes und 23m breites RoRo-Schiff mit einer Brücke am Bug und einem offenen Deck am Heck mit hohen Seitenwänden zum Schutz der Ladung entwickelt. Ins Auge stechen die vier 30m hohen, »Oceanwings« genannten Segel mit einer Gesamtfläche von 1.452m². Diese Tragflächensegel unterstützen das Hauptantriebssystem des Schiffes dabei, den Treibstoffverbrauch und die Kohlendioxidemissionen um durchschnittlich 30% zu senken. Die von VPLP entwickelten Oceanwings sind automatisierte, aus je zwei gegeneinander verstellbaren Flächen bestehende, reffbare »Soft-Wingsails«, die mit einem separat entwickelten Wetter-Routingsystem von D-Ice Engineering verbunden sind. So kann der Einsatz der Segel je nach Situation optimiert werden.

Eine neue Firma, Ayro, wurde speziell für die Entwicklung der Oceanwings gegründet. Zwei Demonstratoren sind in diesem Jahr bereits auf dem Wasserstoff-Katamaran »Energy Observer« getestet worden.

Von den Segeln abgesehen ist die »Canopée« auch in anderen Aspekten auf geringen Kraftstoffverbrauch ausgelegt. Der Rumpf ist den Angaben VPLPs zufolge speziell für den Hybridantrieb aus Segeln und Dual-Fuel-Motoren (LNG und MDO) entworfen, außerdem sei die Aerohydrodynamik optimiert. Weitere Features sind Verstellpropeller und Solarmodule zur Deckung des Energie­bedarfs an Bord.

Für VPLP Design ist das Projekt das Ergebnis einer langen Entwicklungsphase, die mit der Zusammenarbeit mit BMW Oracle und dem Sieg im America’s Cup 2010 mit einem Trimaran mit starrem Wingsail begann.
fs