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Auf der Suche nach dem »Kraftstoff der Zukunft« gewinnt Ammoniak offenbar weitere Befürworter. Jetzt haben der Motorenbauer MAN und eine chinesische Werft grünes Licht für ein entsprechendes Großcontainerschiff von Lloyd’s Register (LR) bekommen.

Die britische Klassifikationsgesellschaft hat im Rahmen[ds_preview] der wichtigen Industrie-Messe »Marintec« in Shanghai das Zertifikat für eine sogenannte »grundsätzliche Genehmigung« (AiP) überreicht. Dabei geht es um ein Design für ein mit Ammoniak betriebenes 23.000-TEU-Schiff der ULCS-Klasse Konzeptdesign – »das erste seiner Art in China«, wie die Partner in einem Statement betonten.

Ammoniak erfreut sich in jüngster Zeit immer mehr Beliebtheit, da es im Vergleich zu anderen Stoffen relativ gut geeignet sein soll, der Branche bei der angestrebten Dekarbonisierung der Schifffahrt Nutzen zu bringen. So haben etwa die Klassifikationsgesellschaft DNV GL und die weltgrößte Linienreederei Maersk – in Kooperation mit LR – bereits ausdrücklich auf das Potenzial hingewiesen.

LR hat nach eigenen Angaben Workshops zur Identifizierung potenzieller Gefahren in der Konstruktionsphase durchgeführt. Dabei ging es unter anderem auf den Motor und die Rohrleitungssysteme.

Unter Befürwortern wird Ammoniak wegen der im Vergleich zu Wasserstoff leichteren Handhabung insbesondere bei der Lagerung hervorgehoben, da dies bei nahezu Raumtemperatur und normalen Druckverhältnissen möglich sei.

Mark Darley, Asien-Chef bei LR sagte: »Dies ist ein spannendes Projekt, nicht nur für uns, sondern auch für den chinesischen Markt. Es ist das erste Design dieser Art ist und zeigt das Engagement des Landes für die Dekarbonisierung der Schifffahrt. Die globale Schifffahrtswelt steht vor den Herausforderungen, die mit den Treibhausgasambitionen der IMO verbunden sind, dies ist der erste Schritt zur Erforschung und Erprobung kohlenstoffarmer Alternativen wie Ammoniak. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit den wichtigsten Interessengruppen dieser Projekts, das darauf abzielt, kohlenstofffreie Fortschritte im Bereich des ULCS-Designs zu erzielen.«

Yang Zhizhong, Präsident der Dalian Shipbuilding Industry, kündigte anlässlich der Zertifikatsübergabe für das »C-Future-Design« an, die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern weiter zu verstärken, »um umweltfreundliche und effiziente neue Schiffstypen zu entwickeln und weitere neue Durchbrüche zu erzielen.«

Bjarne Foldager, Senior Vice President, Head of Two-Stroke Business bei MAN Energy Solutions – sagte: »Es ist durchaus sinnvoll, mit Ammoniak betriebene Schiffe zu entwickeln, da sie das Potenzial haben, in Zukunft aus erneuerbaren Primärenergieträgern wie Wind, Wasser oder Sonne zu entstehen«.