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Die deutsche Schifffahrt ist bereit, sich dem weltweiten Wettbewerb zu stellen. Aber die Reeder fordern mehr Unterstützung der Politik und bessere Rahmenbedingungen.

Die Schifffahrt in Deutschland ist nach Ansicht [ds_preview]von Reeder-Präsident Alfred Hartmann trotz dem tiefgreifenden Strukturwandel der vergangenen Jahre eine Branche mit Zukunft. »Die deutschen Unternehmen sind erheblich moderner, als es bisweilen öffentlich erscheint«, sagte Hartmann bei traditionellen Reederessen in Hamburg mit knapp 250 Gästen.

Fünftgrößte Handelsflotte weltweit

Deutschland sei noch immer die Schifffahrtsnation mit der fünftgrößten Handelsflotte der Welt. Die Branche müsse und wolle ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und sich dem gravierenden Strukturwandel stellen, der die Branche nach 2008 erfasst hat. Aber: »Die Karten im Spiel werden neu gemischt. Es kommen neue Mitspieler hinzu – und andere verschwinden«, so Hartmann.

Es gebe dabei nicht nur Risiken und Belastungen, sondern auch Chancen, so hartmann. »Aber dafür müssen wir wettbewerbsfähig bleiben«, richtete er einen Appell an die Politik. »Für uns als deutsche Seeschifffahrt ist es wichtig, dass keine Hängepartie entsteht.«

VDR kündigt Studie zu Wettbewerbsbedingungen an

Man stehe nicht nur in Konkurrenz zu Singapur, sondern auch zu unseren Nachbarn, zu Dänemark und den Niederlanden«, erklärte er. Diese Länder böten ihren Reedereien teils günstigere Rahmenbedingungen. »Es geht uns um Chancengleichheit im Wettbewerb«, so Hartmann.

Um die Forderungen zu untermauern, will der VDR werde zu Beginn des kommenden Jahres eine Vergleichsstudie und konkrete Vorschläge vorlegen, wie die Rahmenbedingungen in Deutschland verbessert werden könnten, kündigte Hartmann an. Kleinteilige, regionale Lösungsansätze lehnen die deutschen Reeder ab. Derzeit diskutiert die EU unter anderem die Ausweitung des Emissionshandels auf die Schifffahrt ebenso wie alternative CO2-Abgaben für den Transportsektor. »Unser Feld ist die Welt«, betonte Hartmann. »Es muss der große, der globale Ansatz sein.«

Die deutsche Handelsflotte ist seit dem Beginn der Schifffahrtskrise 2008 um gut ein Drittel geschrumpft. Ende vergangenen Jahres umfasste sie 2.324 Schiffe mit einer Tonnage von 57,5 Millionen BRZ.