Versicherungsbörse
(v.l.) Vorstände der Hamburger Versicherungsbörse: Christen Carstens (AGCS), Svenja Richartz (Mund & Fester), Jürgen Hahn (Stichling Hahn Hilbrich). © Hollmann
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Nach dem Ende des Präsenzhandels im Vorjahr treibt der neue Börsenvorstand die Planung einer elektronischen Plattform voran.

Was Lloyd’s für London ist, das war bis zum vergangenen Jahr [ds_preview]die Versicherungsbörse für Hamburg – wenn auch kleiner und ganz anders strukturiert. Hier trafen sich Makler, Assekuradeure und Versicherungsgesellschaften, um Prämien und Beteiligungen an Transport- und Seekaskopolicen zu verhandeln – über lange Jahre täglich, später wöchentlich. Mit dem Vormarsch der elektronischen Kommunikation setzte der Niedergang ein.

2018 schließlich wurde der Präsenzhandel komplett eingestellt. Jetzt wird an einem Comeback der Hamburger Versicherungsbörse gearbeitet – als digitaler Marktplatz. So hat der gleichnamige eingetragene Verein, der dieses Jahr das Erbe der altehrwürdigen Börse antrat, die Entwicklung eines elektronischen Handelsplatzes ganz oben auf seine Agenda gestellt. »Die alte Börse hatte sich Regeln und Qualitätskriterien gesetzt, wie miteinander Geschäfte gemacht werden und wer mitmachen darf. Dasselbe kann man auch auf einer digitalen Plattform darstellen«, sagt Svenja Richartz, erste Vorsitzende des Hamburger Versicherungsbörse e. V. und im Hauptamt Geschäftsführungsmitglied des Assekuradeurs Mund & Fester.

Die Börse soll als Drehscheibe für die Ausschreibung von Waren- und Schifffahrtsrisiken, für die Quotierung von Prämien und den verbindlichen Abschluss von Geschäften durch Zeichnung einer »digitalen Deckungsnote« dienen. Dadurch erhoffen sich die Börsenmitglieder – bis jetzt sind es 56 Firmen – schlankere, effizientere Prozesse und mehr Standardisierung im Spezialgeschäft für Transportdeckungen.

Um das Konzept für die Plattform auszuarbeiten, hat sich der Verein mit der Hamburg School of Business Administration (HSBA) zusammengetan. Studierende des Bereichs Versicherungsmanagement sollen bis Mitte 2020 helfen, ein Pflichtenheft für die Implementierung der Plattform zu erarbeiten. (mph)

Mehr dazu lesen Sie in der kommenden Januar-Ausgabe der HANSA.