Quelle: HANSA/Pixabay
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Keine drei Wochen vor Inkrafttreten des »Sulphur Cap« gibt es eine weitere Stimme, die eine Verschiebung der Frist für die Regulierung »IMO 2020« fordert.

Der Chef des[ds_preview] philippinischen Reederverbands, Dario Alampay, lässt sich von lokalen Medien mit der Sorge zitieren, dass die Schifffahrtstreibenden des Inselstaats Probleme bekommen dürften, wenn ab Januar verschärfte Grenzwerte für den Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff gelten.

Der Grund dafür liege allerdings nicht in der mangelnden Vorbereitung in den eigenen Flotten. Vielmehr tragen seiner Ansicht die Ölkonzerne die Schuld an der Misere, da sie nicht ausreichende Mengen an konformen Kraftstoffen in den Gewässern der Philippinen bereitstellen können werden.

Um negative Konsequenzen für die Reedereien zu verhindern, fordert Alampay daher politische Schritte der Regierung in Manila: »Ich habe den Behörden gesagt, sie sollen bei der IMO einen Aufschub für uns beantragen.« Denn anders als Reedereien im internationalen Geschäft können Akteure der nationalen Branche in den weitverzweigten Gewässern des Landes nicht auf ausländische Bunker-Hubs wie Singapur ausweichen. Wenn die Philippinen als Unterzeichner der MARPOL-Konvention für eine gewisse Zeit die Regulierung nicht umsetzten, könne die IMO das Land auf eine schwarze Liste von Ländern kommen, da das Sulphur Cap sowohl für den internationalen wie auch den nationalen Schifffahrtsverkehr gelte, so der Verbandschef.

Die Philippinen sind mit der Forderung nach einem Aufschub der Regulierung nicht allein. Vor einigen Tagen hatte ein griechischer Vertreter bei einer IMO-Sitzung ebenfalls eine neue Frist gefordert. Als Grund gab er allerdings nicht einen potenziellen Kraftstoff-Engpass an. Vielmehr äußerte er Sicherheitsbedenken, weil die spezifischen Folgen der Nutzung neuer Kraftstoffe im Alltag an Bord noch unklar seien. Er befürchte Störungen des Welthandels und Todesfälle durch den bevorstehenden Brennstoffwechsel. Wie der griechische Reederverband UGS befürchtet nun auch die Regierung technische Störungen, die im schlimmsten Fall zu Störungen im Welthandel und nicht zuletzt zu möglicherweise tödlichen Unfällen an Bord führen könnten. Bereits im vergangenen Jahr hatten auch Länder wie die USA, Russland, Indien oder Indonesien ähnliche Bedenken geäußert.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu einer Verschiebung kommt – wie beispielsweise bei der stark umstrittenen Thematik »Ballastwasser« – ist allerdings so kurz vor Inkrafttreten der Regulierung äußerst gering. Die IMO hat bereits mehrfach, so auch nach der letzten Einlassung Griechenlands, deutlich gemacht, dass dies keine Option ist.