Print Friendly, PDF & Email

Nach MSC hat auch die französische CMA CGM den verstärkten Einsatz von Bio-Kraftstoffen angekündigt. Shell wird der Lieferant.

Shell werde künftig [ds_preview]»Zehntausende Tonnen« an Biokraftstoff für die Flotte von CMA CGM liefern, kündigte das Unternehmen in Marseille an. Die vereinbarte Abnahmemenge reiche aus, um 1 Mio. km zu fahren. Das entspreche mehr als 80 Rundfahrten zwischen Rotterdam und New York.

Tests auf den Containerschiffen »CMA CGM White Shark« (5.000 TEU) und »CMA CGM Alexander von Humboldt« (16.000 TEU) seien erfolgreich verlaufen, heißt es. Die verwendete Kraftstoffmischung (blend) besteht zu 80% aus schwefelarmen LSFO und zu 20% aus Biokraftstoff. Letzterer wird aus Speiseöl-Resten gewonnen. Damit ließen sich die Treibhausgasemissionen um 80% reduzieren, wobei Schwefeloxide (SOx) praktisch eliminiert würden.

LNG-Flotte im Aufbau

Zudem setzt CMA CGM vor allem auf Erdgas zur Verbesserung der Klimabilanz und hat neun 23.000-TEU-Neubauten mit LNG-Antrieb bestellt. Bei der Feedertochter Containerships sind mittlerweile vier LNG-Schiffe im Einsatz. SOx und Feinstaub werden damit um 99%, NOx um bis zu 85% und die CO2-Emissionen um rund 20% reduziert.

MSC hatte jüngst ein ähnliches Vorhaben angekündigt. CMA CGM hatte die Tests zusammen mit dem schwedischen Möbel-Giganten Ikea und dem Kraftstoff-Spezialisten Goodfuels durchlaufen. Die »CMA CGM Alexander von Humboldt« (16.000 TEU) hatte die neue Kraftstoffmischung auf einer Reise im Asien-Nordeuropa-Verkehr im September und Oktober gebunkert.

Goodfuels goodshipping bio
Foto: GoodFuels

Der Kraftstoff wurde vom Bio-Spezialisten GoodFuels zur Verfügung gestellt und ist den Angaben zufolge der erste HFO-äquivalente Biokraftstoff überhaupt. Der schwedische Möbelkonzern Ikea hatte dem Vernehmen nach einige der Mehrkosten getragen, die etwa bei der Bebunkerung der »CMA CGM White Shark« anfielen. Der Konzern strebt eine möglichst klimaneutrale Bilanz an. Entsprechend kritisch stehen die Schweden dem Einsatz von Scrubbern gegenüber, wie die HANSA jüngst berichtet hatte.