Frank Vang-Jensen (Foto: Nordea)
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Zwei auch in der Schiffsfinanzierung sehr aktive Banken haben sich auf eine Transaktion mit einem Volumen von über einer halben Milliarde Euro geeinigt: Nordea kauft SG Finans von Société Générale.

Die[ds_preview] skandinavische Bank teilte heute mit, dass man sämtliche Anteile an SG Finans von den Franzosen übernehmen und das Geschäft mit pan-nordischen Finanzierungsgesellschaft Nordea Finance fusionieren werde.

SG Finans ist eine norwegische Tochtergesellschaft der Société Générale und bietet Finanzierungs- und Factoring-Lösungen an. Zu den Geschäftsbereichen gehört auch die Transportbranche, die wiederum unter anderem alle Aktivitäten mit Schiffen umfasst. SG Finans hat 360 Mitarbeiter und ist in Norwegen, Dänemark und Schweden tätig. Zum Kundenstamm gehören rund 50.000 Unternehmen in Norwegen, Schweden und Dänemark.

Die Übernahme passt gut zur Strategie, sich auf das Kerngeschäft in Skandinavien zu konzentrieren, heißt es einem Statement der Skandinavier. Der neue CEO Frank Vang-Jensen sagte: »SG Finans betreibt ein erfolgreiches Geschäft mit sehr zufriedenen Kunden in drei unserer vier Heimatmärkte. Diese Übernahme stärkt unsere Fähigkeit, kleine und mittlere Unternehmen bei ihren finanziellen Bedürfnissen zu unterstützen.«

Der vereinbarte Kaufpreis beträgt zufolge 575 Mio. €, was das Unternehmen den Angaben zufolge mit einem Preis-Buchwert-Multiplikator von 1,07x bewertet. Der Kaufpreis wird um das bis zum Closing erwirtschaftete Eigenkapital angepasst. »Die Transaktion wird sich voraussichtlich positiv auf das Gesamtjahresergebnis um rund 140 Mio. € auswirken und rund 35-40 bp der Common Equity Tier 1 Ratio für den Konzern ausmachen. Die Transaktion soll zudem zu einer leichten Steigerung des Ergebnisses je Aktie und der Eigenkapitalrendite führen«, so das Statement.

Nordea gehört noch immer zu den großen schiffsfinanzierenden Banken. Auch wenn das Kreditportfolio von 12 Mrd. € im Jahr 2016 mittlerweile deutlich geschrumpft ist, umfasst es noch immer 8,5 Mrd. € (Stand Q2/2019). Die größten Segmente im Portfolio sind Tanker, Bulker und Gas Carrier. Seit dem dritten Quartal 2018 hat sich das Kreditvolumen in der Schifffahrt nur marginal geändert.

Die Übernahme bedarf der üblichen behördlichen Genehmigungen und soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 abgeschlossen werden.