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Die OECD-Gespräche über neue Wettbewerbsbedingungen im weltweiten Schiffbau sind am Widerstand Südkoreas gescheitert. Europas Werften schlagen Alarm.

Der europäische Schiffbau-Dachverband SEA Europe hat nach dem Scheitern der OECD-Verhandlungen an die EU appelliert, wirksame Maßnahmen gegen die subventionierte Konkurrenz aus Asien zu ergreifen. Ohne handelspolitischen Schutz seien auf den heimischen Werften 1 Mio. Arbeitsplätze gefährdet, heißt es.

Die EU müsse neue Handelsregelungen erlassen. »Für den Schiffbau in der EU gibt es derzeit keinerlei wirksame Instrumente, weder zur Abschreckung unlauterer Praktiken noch als Reaktion auf unlauteren ausländischen Wettbewerb«, sagt Christophe Tytgat, Generalsekretär bei Sea Europe. Damit bleibe das Problem der weltweiten Überkapazitäten bestehen, ohne dass eine Lösung sichtbar sei.

Die von Japan initiierten und von Europa unterstützten OECD-Gespräche waren jüngst gescheitert. Südkorea hatte es abgelehnt, Preisgestaltung und Subventionen in ein multilaterales Handelsabkommen einfließen zu lassen. Als Begründung wurde angeführt, dass jedes Abkommen ohne die Einbeziehung des Nicht-OECD-Mitglieds Chinas unwirksam sei.

Nach den EU-Beihilfevorschriften ist es den Werften der Mitgliedstaaten untersagt, zu nicht-kostendeckenden Preisen anzubieten. Dies werde aber außerhalb der EU praktiziert und durch staatliche Subventionen überhaupt erst ermöglicht, argumentiert der Verband. Die EU müsse daher ihre Vorschriften auf jedes Schiff anwenden, das im europäischen Binnenmarkt operiert.

Der deutsche Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) verweist anhand aktueller Zahlen darauf, dass die europäischen Werften nach 2008 aus den Volumenmärkten (Container, Tanker, Bulker) verdrängt wurden, sich aber erfolgreich auf Nischen fokussiert hätten. Nun aber nähmen asiatische Schiffbauer den attraktiven High-Tech-Schiffbau zunehmend ins Visier.

VSM, Werften
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