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Der Bau von Nord Stream 2 stockt, seit die USA Sanktionen gegen die beteiligten Unternehmen in Kraft gesetzt haben. Russland könnte jetzt einspringen.

Russland könnte den Bau [ds_preview]der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland innerhalb weniger Monate selbst fertigstellen. Das sagte Energieminister Alexander Nowak laut einem Bericht der Agentur Interfax. Dem Bau-Konsortium zufolge fehlen zur Vollendung der Röhre nur noch 160 km von insgesamt rund 2.500 km.

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© Nord Stream

Der Bau stockt, seitdem die USA den beteiligten Unternehmen Sanktionen androhen. Der mit der Verlegung der Rohre beauftragte Konzern Allseas hat bereits Konsequenzen gezogen: Die Arbeit sei eingestellt und das Spezialschiff »Pioneering Spirit« abgezogen worden, teilte das Unternehmen mit.

Offenbar will nun Gazprom ein eigenes Schiff in die Ostsee entsenden. Es handelt sich dem Vernehmen nach um die 150 m lange »Akademik Cherskiy« (Ex-»Jascon 18«), die 2011 von der Sea Trucks Group gebaut und 2015 an Gazprom verkauft worden war. Ob das Schiff für die ausstehenden Arbeiten wirklich geeignet ist, ist umstritten. Derzeit ist es in Nachokda an der russischen Pazifik-Küste stationiert.

Der russische Staatskonzern Gazprom finanziert beim »Nord Stream«-Projekt die Hälfte der geplanten Gesamtkosten von 9,5 Mrd. €. Die andere Hälfte stammt von den europäischen Partnern Wintershall Dea, OMV, Uniper, Royal Dutch Shell und Engie.

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