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Der koreanische Werftkonzern DSME hat sich einen Auftrag für sechs große Containerschiffe mit LNG-Antrieb gesichert. Wer dahinter steckt, ist noch unklar.

Laut einer Börsenmitteilung [ds_preview]baut der südkoreanische Werftkonzern DSME erstmals Containerschiffe mit Dual-Fuel-Antrieb. Demnach ist eine Bestellung für sechs große ULCV mit einer Kapazität von jeweils 15.000 TEU eingegangen, heißt es in einer Mittteilung. Sie sollen auch mit LNG fahren können.

Die Neubauten sollen bis Oktober 2022 ausgeliefert werden. Wert des Auftrags: 771 Mio. $. Weitere Einzelheiten teilte das Unternehmen nicht mit. Einigen Marktgerüchten zufolge steckt MSC als Nr. 2 der globalen Linienschifffahrt hinter der Bestellung. Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus. Es könnte sich demnach um Optionen im Zusammenhang mit früheren Aufträgen handeln. Andere Quellen sprechen von einer Reederei mit Sitz in Asien.

Unter den führenden Linienreedereien hatte bislang nur die französische CMA CGM LNG-Neubauten mit Kapazitäten von 15.000 TEU und 23.000 TEU bestellt, sie werden in China bei Hudong Zhonghua und Jiangnan gebaut. Die deutsche Hapag-Lloyd verfügt aus der Übernahme von UASC über sogenannten »LNG-ready«-Schiffe.

DSME wäre erst die weltweit vierte Werft, die Aufträge für LNG-Neubauten erhalten hat. Neben den beiden chinesischen Unternehmen baut auch Hyundai Heavy Industries (HHI) entsprechende Schiffe. Im Oktober hatte MSC bei Daewoo fünf konventionell betriebene ULCV bestellt, die mit Scrubbern ausgerüstet werden.

Für MSC wäre es, sollten die Gerüchte stimmen, ebenfalls eine Premiere. Die Großreederei mit Sitz in Genf hatte sich bei der Umstellung auf schwefelarmen Kraftstoff sehr auf Abgasreinigungsanlagen (Scrubber) fokussiert. Zuletzt hatte Bud Darr, Executive Vice President bei MSC, noch auf dem HANSA-Forum im November erklärt, dass es für LNG-Schiffe (noch) kein Geschäftsmodell gebe, das sich rechne.