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Nach einer eher schwierigen Zeit erwartet die Großreederei Norden Besserung – zumindest auf dem Tanker-Markt. Begründet wird dies mit der neuen Regulierung »IMO 2020«.

Mussten im[ds_preview] vergangenen Jahr noch Verluste hingenommen werden – auch in der Tanker-Sparte –, gehen die Verantwortlichen nun von einem »stärkeren Markt« aus. »Wir werden von den Chancen getrieben, die wir im Markt sehen«, sagte der Vorstandsvorsitzende Jan Rindbo jetzt als Begründung für einige An- und Verkaufsaktivitäten der Reederei.

Norden bestätigte jetzt, dass man sich von einem Handysize-Tanker getrennt habe. Dabei handelt es sich dem Vernehmen nach um den 40.000-Tonner »Nord Gardenia«, der für über 24 Mio. $ abgegeben worden sein soll. »Im Zuge dieses Verkaufs«, so eine Mitteilung, wurden jetzt zwei MR-2-Tanker gekauft und Ende Dezember in die Flotte integriert. Maklerberichten zufolge handelt es sich dabei um die 2011 gebauten 50.000-Tonnen-Einheiten »Nord Himalaya« und »Nord Andes«.

Jan Rindbo NORDEN CEO portrait
Norden-CEO Jan Rindbo (Foto: Norden)

Ziel der Aktivitäten ist es, das eigene Flottenportfolio kontinuierlich zu optimieren. Entsprechend sei man weiter im S&P-Markt engagiert, heißt es. Hinzu kämen die positiven Aussichten für Tanker, bei denen Norden »bis weit in das Jahr 2020 hinein mit einem weiterhin starken Markt rechnet, da die Raffinerien ihre Produktion erhöhen, um die für die globale Schwefelverordnung IMO 2020 erforderlichen konformen Kraftstoffe zu liefern«. Vonseiten der Reeder, die weder auf Scrubber noch auf alternative Kraftstoffe wie LNG setzen, steigt die Nachfrage nach niedrigschwefeligen Kraftstoffen wie ULSFO und VLSFO. Entsprechend führt das »Sulphur Cap« zu einem Bedarf an Kraftstoff an den Bunkerplätzen im Weltmarkt. Weil diese Kraftstoffe überhaupt erst dorthin transportiert werden müssen, rechnen einige Marktbeobachter, auch Norden, mit einer erhöhten Nachfrage nach Transporten mit Produktentankern.

Durch die An- und Verkäufe betreibt Norden jetzt über den Norient Product Pool 59 Tanker, bestehend aus 23 eigenen Schiffen, 23 gecharterten Schiffen und 13 kommerziell gemanagten Schiffen.