Rostock, Fracht- und Fischereihafen, RFH, Umschlag
Foto: RFH
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Der Rostocker Fracht- und Fischereihafen hat 2019 das Umschlagniveau halten können und profitierte dabei von einem ausgewogenen Gütermix. Beim Umschlag von Düngemitteln wurde das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt.

Der Rostocker Fracht- und Fischereihafen hat das Jahr 2019 mit einem Gesamtgüterumschlag von [ds_preview]rund 880.000 t abgeschlossen. Dabei profitierte Rostocks zweitgrößter Hafen vom ausgewogenen Gütermix. Dem Rückgang im Holzumschlag, dem Kerngeschäft des Hafens in Rostock-Marienehe, auf rund 390.000 t (minus 26 % gegenüber 2018) steht unter anderem ein kräftiges Plus beim Umschlag von Düngemitteln auf rund 300.000 t (2018: 217.000 t) gegenüber. Charakteristisch für die Umschlagsentwicklung bei anderen Gütern wie Roheisen, Wasserglas und Split waren saisonale Schwankungen.

»Auch 2019 hat sich das seit längerem sehr unbeständige und schwierige Marktumfeld fortgesetzt«, kommentiert Steffen Knispel, Geschäftsführer Rostocker Fracht- und Fischereihafen (RFH). »Insbesondere die durch Stürme sowie anhaltende Trockenheit und Borkenkäfer in deutschen Wäldern verursachten Schäden hatten einen weiteren Rückgang bei Holzimporten aus dem Ostseeraum zur Folge.« Für das Jahr 2020 rechnet der RFH-Geschäftsführer nicht mit einer Entspannung der Situation im Holz-Segment.

Investitionen und Jubiläum

Um sich unabhängiger von unkalkulierbaren Marktentwicklungen und den daraus erwachsenden Folgen für den Seegüterumschlag zu machen, fokussiert sich der RFH seit einigen Jahren darauf, andere Geschäftsfelder stärker zu erschließen. Ein Schwerpunkt liegt darauf, auf dem rund 60 ha großen Hafengelände hochwertige Gewerbeflächen zu entwickeln. So wurde für insgesamt etwa 2,4 Mio. € das Gebäude 217 im Bereich Alter Hafen modernisiert, in welchem sich nun der neue Rostocker Dienstsitz des Zollfahndungsamtes Hamburg befindet. Weitere Gebäudesanierungen sind geplant.

Im Juni 2019 wurde im nördlichen Hafenbereich eine neu gebaute 3000 m² große Lagerhalle in Betrieb genommen. Sie dient der Lagerung von Düngemitteln. In den 72 m langen und 39 m breiten Neubau und die benötigte Technik flossen insgesamt 2,0 Mio. €, die von der RFH GmbH vollständig aus Eigenmitteln aufgebracht wurden. Angrenzend zur Halle entstand eine ca. 8.000 m² große Schüttgutfläche. Auf dieser können unterschiedliche Massengüter wie Baustoffe und Kies gelagert werden. In dieses vom Land zu 75 % geförderte Infrastrukturprojekt wurden 3,6 Mio. € investiert.

Der Rostocker Fracht- und Fischereihafen, einst Heimathafen der DDR-Hochseefangflotte, feiert im Jahr 2020 den 70. Jahrestag seines Bestehens. Der Geburtstag wird am 1. Mai 2020 gemeinsam mit dem Rostocker Überseehafen begangen, der dieses Jahr auf eine 60-jährige Geschichte zurückblickt. »Mit der Doppel-Jubiläumsfeier möchten wir auf die Tradition einer vielfältigen Hafenwirtschaft in Rostock und deren wirtschaftliche Bedeutung für die Hanse- und Universitätsstadt in Gegenwart und Zukunft aufmerksam machen«, betont Knispel. Parallel zum Hafengeburtstag wird am 1. Mai 2020 auf dem Gelände des RFH das mittlerweile 6. Traditionstreffen der Hochseefischer veranstaltet.