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Siemens Gamesa hat die Übernahme des europäischen Servicegeschäfts von Senvion vollzogen. Die weltweit betreute Kapazität an Windkraftanlagen steigt damit auf 69 GW.[ds_preview]

Der Hersteller Senvion ist nach der Insolvenz erfolgreich von Siemens Gamesa übernommen worden. Neben 9 GW in der technischen Betreuung kommen Standorte und Geschäftsaktivitäten in 13 Ländern hinzu. Teil des Kaufs ist auch das »geistige Eigentum« von Senvion. Das soll es Siemens Gamesa ermöglichen, wettbewerbsfähige Servicelösungen für andere Turbinenhersteller anzubieten und eine Multibrand-Strategie auszubauen.

Die übernommenen Serviceverträge von Senvion laufen langfristig und werden in der Regel verlängert. »Dies war eine einzigartige Gelegenheit zur Konsolidierung und eine ideale Ergänzung für Siemens Gamesa«, sagt Markus Tacke, CEO von Siemens Gamesa. Senvion werde künftig als reiner Dienstleister innerhalb des Konzerns agieren.

Die Übernahme war bereits im Oktober vereinbart worden. Siemens Gamesa zahlt demnach 200 Mio. € und übernimmt rund 2.000 Mitarbeiter von Senvion, das sind etwa 60% der bisherigen Belegschaft. Geschlossen werden die Fertigung von Windturbinen in Bremerhaven und die Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Osterrönfeld bei Rendsburg.

Appell der Gewerkschaft

Die IG Metall Küste wertet den Verkauf dennoch als Teilerfolg. »Die monatelange Hängepartie für viele Beschäftigte ist endlich vorbei«, sagt Bezirksleiter Daniel Friedrich. Von der Bundesregierung erwartet die Gewerkschaft, den Ausbau der Windkraft voranzutreiben und nicht auszubremsen, wie sie es mit den geplanten bundesweit einheitlichen Abstandsregeln tut. »Das Beispiel Senvion zeigt, dass die Wertschöpfungskette der Windindustrie in Deutschland erhebliche Risse bekommen hat.«  Wichtige Bereiche wie die Rotorblattfertigung seien bereits so gut wie verloren.