Eero Lehtovaara (Foto: Dimecc)
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Die in Nordeuropa gegründete Autonomie-Allianz »One Sea«, die bis 2025 den Weg zu einem autonomen maritimen Ökosystem anführen will, will mit dem neuen Vorstand Eero Lehtovaara ihre Beziehungen zu den Regulierungsbehörden verbessern. Er bringt einige Erfahrung mit.

Der ehemalige Kapitän Lehtovaara is[ds_preview]t Leiter der Abteilung Regulatory & Public Affairs beim Zulieferer ABB Marine & Ports, der sich seit einiger Zeit mit Technologien zur Automation in der maritimen Industrie beschäftigt.

One Sea wird von DIMECC (Digital, Internet, Materials & Engineering Co-Creation) geleitet, einer finnischen Co-Creation-Plattform, die darauf abzielt, den digitalen Wandel in der europäischen Industrie voranzutreiben. Zu den Mitgliedern der 2016 gegründeten Kooperation gehören einige prominente Namen wie ABB, Awake.AI, Cargotec, Ericsson, Inmarsat, Kongsberg, NYK, NAPA, Tieto und Wärtsilä. Weitere Partner sind die finnischen Verbände von Reedern, Agenten, Lotsen und Häfen sowie das Royal Institution of Naval Architects (RINA).

Lehtovaara ist seit zwei Jahren in der Allianz aktiv. »Seine bisherige Erfahrung auf See bietet ein einzigartiges Verständnis für die Herausforderungen, die durch neue Vorschriften, Personalmanagement und technologische Entwicklungen, einschließlich der immer schneller werdenden Schiffsautomation, entstehen«, heißt es jetzt zur Begründung seiner Ernennung.

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Das Projekt »ONE SEA« wird in der Branche als durchaus interessant und gleichsam ambitioniert betrachtet. Am Südwestzipfel Finnlands sollen erste Testläufe mit Projekten der autonomen Schifffahrt durchgeführt werden. Bis zu sechs Wochen lang kann dann unter realen Bedingungen geprüft werden, ob und wie praxistauglich die Konzepte sind. Das gesamte Areal wird mit einem Datennetz überzogen, um die Verbindung zwischen der Zentrale an Land und dem eingesetzten Schiff oder dem eingesetzten System zu ermöglichen. Es hat an den längsten und breitesten Stellen eine Fläche von 17,85 und 7,10 km und befindet sich vor Eurajoki.

Er sitzt in den technischen Komitees von ABS und Lloyd’s Register, ist Vorsitzender der CIMAC-Arbeitsgruppe für Antriebsstandards und ist ABB-Delegierter bei der Global Environment Facility, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen.

Als seine wichtigste Aufgabe bezeichnete er es, »die Allianz zum einflussreichsten Think Tank in Bezug auf autonome und intelligente Bordsysteme und deren Betrieb zu entwickeln.« One Sea sei insofern interessant, als die Mitgliedsunternehmen einerseits miteinander konkurrieren, andererseits aber auch erkennen, dass die Etablierung neuer Richtlinien »eine sorgfältig koordinierte und gemeinschaftliche Anstrengung« erfordere.

»Wir treten in neue Zeiten ein, da die Konnektivität es Schiffen ermöglicht, Teil integrierter Systeme mit Kontrollelementen an Land zu werden. Die gesetzlichen Anforderungen an intelligente Systeme und ihre Auswirkungen auf die Schifffahrtsindustrie erfordern jedoch einen Partner für die Regulierungsbehörden, die die notwendigen neuen Standards festlegen. Unsere Mitglieder müssen darauf vertrauen können, dass ein entsprechend robuster Rechtsrahmen für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung der autonomen Systeme von morgen besteht«, so Lehtovaara.

Der CEO von DIMECC, Harri Kulmala, sagte, Lehtovaara werde eine wesentliche Rolle dabei spielen, wenn ein neuer Rechtsrahmen erarbeitet wird. Seine Erfahrung werde sich »als unschätzbar wertvoll erweisen, um zukünftige kollaborative digitale Innovationen voranzutreiben«.