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Die Aussichten für die Mehrzweckschifffahrt, die sowohl Breakbulk- als auch Schwergutschiffe umfasst, hellen sich trotz wachsenden geopolitischen Risiken und wirtschaftlicher Unsicherheit auf.

Drewry prognostiziert, dass die durchschnittlichen Erträge im Jahr 2020 um[ds_preview] 6 % steigen werden und sich trotz einer leichten Korrektur im Jahr 2021 aufgrund der im Verhältnis zur Kapazität stärkeren Ladungsnachfrage längerfristig weiter verbessern werden.

Drewry hat seinen Ausblick für das Mehrzweckschifffahrtssegment (MPV) seit seiner Septemberprognose nach oben korrigiert, da sich der Markt und seine Treiber verschoben haben. »Unsere Erwartung für die Trockenschifffahrt, die Grundlage der MPV-Nachfrage, bleibt mittelfristig bei einem stetigen Wachstum von 2,1 % pro Jahr«, heißt es.

Obwohl sich das Tempo des globalen Wirtschaftswachstums 2019 verlangsamt habe, werde eine Erholung in diesem und im nächsten Jahr erwartet. »Die Erwartungen für die Stahlproduktion und den Stahlhandel sind positiv, und obwohl die Investitionen in traditionelle Projekte weiterhin schwach sind, scheint die Dynamik der erneuerbaren Energien sich nicht abzuschwächen«, so Drewry.

Flottenwachstum stagniert

Die vielfältige und alternde Flotte hat sich in den letzten 12 Monaten kaum verändert und wird, sofern die Verschrottungszahlen nicht deutlich steigen, zumindest kurzfristig stagnieren. Die Aufträge für Neubauten sind nach wie vor dünn gesät, wobei viele der Neubauten derzeit eher als Ersatztonnage für die bestehende Flotte als als Neuinvestitionen in Auftrag gegeben werden.

»Hinzu kommt die kurzfristige Unsicherheit bezüglich der Vorschriften für schwefelarmen Kraftstoff (LSFO), so dass wir kurzfristig keine wesentlichen Veränderungen im Angebot von Großraumlimousinen sehen. Drewry’s Multipurpose Shipping Forecaster Bericht, der Ende Dezember 2019 veröffentlicht wurde, beschreibt die Zusammensetzung der Flotte und des Auftragsbestandes sowie unsere Erwartungen für die Zukunft«, so das Beratungsunternehmen.

Konkurrenz durch Containerschiffe und Bulker

Einer der größten Treiber für den Sektor ist eigentlich die Konkurrenz durch Container- und Massengutflotten, die im MPP-Revier Ladung wildern. Ende 2019 kündigten die USA und China ein vorläufiges Handelsabkommen an, das noch in diesem Monat unterzeichnet werden soll. Für den MPV-Sektor erwartet Drewry im Ergebnis nur geringe Veränderungen, aber das wiedergewonnene Vertrauen in diese konkurrierenden Sektoren könnte einen gewissen Aufschwung bringen.

Drewry Multipurpose Shipping Freight Rate Index

»Unsere Erwartungen für den MPV-Anteil der Stück- und Projektladung basieren auf Einschätzungen des Modal Split dieser Ladung zwischen den drei Hauptschiffstypen. Wenn die konkurrierenden Märkte schwach sind, treiben sie nicht nur die Raten in diesem Sektor nach unten, sondern sie nehmen auch einen großen Anteil des Frachtvolumens ein«, so Drewry. Drewrys Prognose für das Ladungsangebot für die MPV-Flotte geht von einem längerfristigen, stetigen Wachstum aus.

Nahost-Spannungen beeinflussen Markt

Die Position der USA in Sachen Handelsbeziehungen ist aber nicht der einzige externe Einfluss auf den Markt zu Beginn des neuen Jahres. Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten haben bereits einen Anstieg des Rohölpreises verursacht haben. »Für einen Sektor, der bereits mit der Einführung von LSFO und den damit verbundenen hohen Bunkerpreisen zu kämpfen hat, würden wir erwarten, dass sich die Gewinnmargen über das erste Quartal 2020 hinaus weiter abschwächen werden, da sich eine Erholung verzögert.«

Drewry erwartet jedoch, dass die durchschnittlichen Zeitcharterraten 2020 um 6 % steigen werden, da die Nachfrage im gesamten Trockenschifffahrtssektor zunimmt. »Die Steigerungen werden je nach Schiffsgröße unterschiedlich ausfallen, wobei Schiffe unter 15.000 dwt marginale Verbesserungen erzielen werden, während für größere Schiffe Gewinne im annähernd zweistelligen Prozentbereich erwartet werden«, heißt es. Diese Trends spiegeln sich im Drewry’s Multipurpose Shipping Freight Rate Index wider, der auf einem Durchschnitt der vorherrschenden Zeitcharterraten über die wichtigsten Schiffsgrößenklassen basiert.

»Trend positiver als bisher angenommen«

Mit Blick auf die weitere Zukunft wird erwartet, dass sich das Ergebnis weiter erholen wird, wenn auch nur moderat und vorbehaltlich einer leichten Korrektur im Jahr 2021 aufgrund des höheren Wettbewerbs auf den Massengut- und Containermärkten. Der Trend für den Mehrzweckbereich sei jedoch weiterhin positiv und positiver als bisher angenommen.