Foto: CSSC
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Die weltweite Flotten an Containerschiffen wird in diesem Jahr die Marke on 24 Mio. TEU übersteigen. Die neue Regulierung »IMO 2020« sorgt allerdings für einige Schwankungen.

Aktuell steht die Flotte[ds_preview] bei einer Gesamtkapazität von 23,23 Mio. TEU, berichtet der Branchendienst Alphaliner in seinem jüngsten Report. Zum Jahresende soll sie bei 24,05 Mio. TEU ankommen. Das würde einem Wachstum von 3,5% entsprechen.

Haupttreiber der Entwicklung sind die geplanten Ablieferungen. So dürften in 2020 Neubauten mit insgesamt 1,14 Mio. TEU in Dienst gestellt werden. Die Analysten von Alphaliner rechnen nicht damit, dass – wie in der Vergangenheit öfter erlebt – viele Ablieferungen verschoben werden. Verzögerungen werden höchstens für kleinere Frachter erwartet.

Gleichzeitig wird nur ein geringes Abziehen von Tonnage aus dem Markt prognostiziert. Verschrottungen und andere Maßnahmen in dieser Richtung sollen 300.000 TEU umfassen. Das wäre zwar immer noch eine Steigerung gegenüber 2019 (207.500 TEU), allerdings kein sehr hoher Wert.

Bei Alphaliner rechnet man damit, dass die Verschrottungen zudem erst in der zweiten Jahreshälfte anziehen.

Die Umrüstungswelle für die Installation von Abgasreinigungsanlagen (Scrubber), die Ende 2019 mehr als eine Million TEU Kapazität aus dem Verkehr gezogen hatte, soll voraussichtlich das gesamte erste Halbjahr andauern. In der zweiten Hälfte soll die Entwicklung etwas abklingen. »Mit der Wiederinbetriebnahme der Schiffe werden schließlich einige ältere und weniger effiziente Schiffe in die Abwrackwerften geschickt«, so die Begründung zur Einschätzung der Scrapping-Aktivität.

Anders als das absolute Flottenwachstum soll die effektive Steigerung weit geringer ausfallen. Aufgrund der vielen inaktiven Schiffe, die zur Einhaltung der IMO-2020-Regulierung bei den Werften liegen, soll das effektive Wachstum bei nur 0,1% liegen.

Zusammen machen die Schiffe, die sich derzeit in der Umrüstung befinden, und die Schiffe, die vor Anker liegen und auf die Umrüstung warten, derzeit rund 75 % der inaktiven Tonnage von 1,41 Mio. TEU aus.

Im Marktbericht wird prognostiziert, dass die inaktive Flotte im Februar einen neuen Rekord von über 1,6 Mio. TEU erreichen wird. Auch wenn die Retrofit-Welle anhalten dürfte, könnte es »bislang unerreichte Anzahl« an Leerfahrten und Streichungen im Zuge des chinesischen Neujahrsfest geben, heißt es.

Die aktive Flotte werde jedoch wieder wachsen, da nachgerüstete Schiffe wieder in Dienst gestellt werden und die Scrubber-Aktivitäten der Eigner in der zweiten Jahreshälfte reduziert würden. Weil das mit der Ablieferung einiger Neubauten zusammenfällt, wird mit einem Wachstum der aktiven Flotte um mehr als 5% in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.