Schiffsfinanzierung, Schiffskredite
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Während viele Schiffsbanken auf dem Rückzug sind, baut die Ostfriesische Volksbank (OVB) ihr Portfolio aus – um beachtliche 17% auf 360 Mio. €.

Die Volksbank in Leer wird [ds_preview]zu einem wichtigen Pfeiler der Schiffsfinanzierung in Deutschland. Auf knapp 720 Mio. € ist das Kreditvolumen im vergangenen Jahr angewachsen (2018: 600 Mio. €). Das eigene Portfolio liegt bei 360 Mio. €. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 17%. Im Konsortialgeschäft mit einem vergleichbar großen Volumen lag das Plus sogar bei 27%. »Das war ein wunderbares Jahr für uns«, sagt OVB-Vorstandschef Holger Franz.

2017 waren es noch 255 Mio. €. auch künftig soll das Portfolio weiter wachsen. Am mittelfristigen Ziel, insgesamt 0,5 Mrd. € in die eigenen Bücher zu nehmen und ebenso viel über Partner zu finanzieren, werde festgehalten, so Franz. »Wir haben da noch Spielraum.«

OVB, Vorstand, Holger Franz
OVB-Vorstand Holger Franz (© OVB)

Die OVB erweist sich damit angesichts des allgemeinen Rückzugs der einst führenden Banken zunehmend als der sprichwörtliche »Fels in der Brandung«. Mit einem Anteil von etwa 60% sei ein Großteil des Geschäfts im vergangenen Jahr mit der Refinanzierung von Schiffen gemacht worden, die nach dem Verkauf von Portfolios der ehemaligen HSH Nordbank oder der NordLB an Finanzinvestoren (Cerberus) zum Verkauf standen.

Vorwiegend sei Secondhand-Tonnage finanziert worden, dazu kamen einige wenige Neubauten. Die in Leer beheimatete Volksbank finanziert vorwiegend mittelständische Kunden in der Region, seit der Übernahme der Volksbank Kehdingen auch im Alten Land. Im Schiffskreditportfolio sind traditionell MPP- und General Cargo-Schiffe stark vertreten, dazu Container-Feederschiffe und vereinzelt Tanker und andere Typen. Insgesamt seien es derzeit rund 280 Einheiten, heißt es.

Neu ist auch die erhebliche Ausweitung des Konsortialgeschäfts. Traditionell nimmt die OVB, die im Regelfall ihre Kreditvergabe auf 5 Mio. € je Einzelprojekt deckelt, bei größeren Summen die DZ Bank mit ins Boot. Im vierten Quartal habe man zusätzlich Projekte auch anderen Genossenschaftsbanken angeboten, vorzugsweise im norddeutschen Raum. Eine »gute Handvoll« an Instituten sei daraufhin als Konsorten eingestiegen und habe für die erhebliche Steigerung des Volumens gesorgt, berichtet Franz. Auch im laufenden Jahr soll das Portfolio weiter ausgebaut werden. Angepeilt wird ein Neugeschäft mit einem Volumen von etwa 300 Mio. €.