SCA ist ein wichtiger Kunde in Kiel (Foto: Seehafen Kiel)
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Der Seehafen Kiel hat ein positives Fazit für das vergangene Jahr gezogen. Ein Blick in die Bilanz offenbart die steigende Bedeutung der Stückgut-Schifffahrt für den Standort.

Getragen von einer starken[ds_preview] Kreuzfahrtsaison stiegen einerseits die Passagierzahlen um 8,4 % auf knapp 2,4 Mio. Reisende. Zudem konnte im Frachtbereich auf den von der Seehafen Kiel GmbH bewirtschafteten Terminalanlagen ein Plus von 1,9 % auf 6,8 Mio. t verzeichnet werden, hießt es jetzt bei der Veröffentlichung der Jahreszahlen. Hinzu kommt der Massengutumschlag an unabhängigen Anlagen, »sodass insgesamt die 7 Mio.-t-Marke, trotz Außerdienststellung des hiesigen Kohlekraftwerkes, behauptet wurde«.

Hafenchef Dirk Claus erläuterte, dass man in den wichtigsten Segmenten Fährverkehr und Kreuzfahrt weiter wachsen konnte. Kerngeschäft des Hafens seien die Stückgüter im Fährverkehr, die mit knapp 6 Mio. t inzwischen zu 85 % zum Gesamtumschlag beitragen.

Umschlagsstärkste Linienverbindung war erneut die von DFDS betriebene Linie Kiel – Klaipeda (Litauen), auf der erstmals mehr als 2,5 Mio. t Ladung befördert wurden und die im Herbst zeitweise mit einer achten Abfahrt je Woche verstärkt wurde. Seit April 2019 werden den Angaben zufolge verstärkt auch für Russland bestimmte Lkw transportiert, nachdem die wöchentliche Fährverbindung nach St. Petersburg unterbrochen wurde. »Der Holzimport aus Russland erfolgt nunmehr mit konventionellen Seeschiffen und konnte sogar gesteigert werden«, so Claus. Im vergangenen Jahr wurden gut 92.500 m³ sibirische Lärche umgeschlagen und eingelagert.

Das Unternehmen SCA Logistics, welches das Forstproduktzentrum des Ostuferhafens mit eigenen RoRo-Frachtern zweimal wöchentlich von der schwedischen Ostküste ansteuert, hatte nach eigenen Angaben allerdings ein anspruchsvolles Jahr. Dies sei mit einer sehr positiven Entwicklung der Umschlags- und Speditionsvolumen einher gegangen. Geschäftsführer Jörn Grage sagte: »Bei einer gleichzeitig sehr positiven Konzernentwicklung in Schweden mit der Inbetriebnahme des größten Zellstoffwerkes der Welt und dem beschlossenen Ausbau eines unser Kraftlinerwerke zum größten Kraftlinerwerk Europas1 sehen wir sehr zuversichtlich in die Zukunft sowie die weitere Entwicklung des Standortes Kiel.«

Im Fährverkehr nach Norwegen und Westschweden macht sich der Einsatz einer zusätzlichen Frachtfähre auf der Route Kiel – Oslo positiv bemerkbar. Demgegenüber steht ein Rückgang unbegleiteter Trailer zwischen Kiel und Göteborg.